Unglück am Lagginhorn: Ursachenforschung dauert noch an

Idyllisch, aber nicht ungefährlich: Das Schweizer Lagginhorn.
Idyllisch, aber nicht ungefährlich: Das Schweizer Lagginhorn. Foto: DPA

Noch immer ist völlig unklar, warum fünf deutsche Bergsteiger am 3. Juli dieses Jahres in den Walliser Alpen in den Tod stürzten. „Die Untersuchungen dauern an. Wie in solchen Fällen üblich, waren Gutachter vor Ort. Es werden Expertisen erstellt. All das dauert“, sagte Renato Kalbermatten, Sprecher der Kantonspolizei Wallis, gegenüber unserer Zeitung zu dem folgenschweren Bergunfall in der Schweiz.

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Kalbermatten selbst hatte Tage nach dem Unglück einen Bergabbruch ausgeschlossen. Das hätten Hubschrauberflüge über dem Gebiet gezeigt. Die Vermutung liegt nahe, dass einer der Bergsteiger auf dem glatten Schnee ausgerutscht ist und die anderen mit in die Tiefe gerissen hat. Doch Vermutungen sind noch keine Gewissheiten. Und so leben die Hinterbliebenen der Toten nicht nur mit der Trauer, sondern weiter auch mit der Ungewissheit und der Frage: Was ist an jenem Dienstagmittag beim Abstieg vom 4010 Meter hohen Lagginhorn passiert? Der Berg gilt gemeinhin als leichter Viertausender in den Alpen.

Unter den Toten befanden sich auch ein 43-jähriger Familienvater aus Waldlaubersheim und sein 16-jähriger Sohn. Nach Auskunft von Günter Dautzenberg, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit bei der Sektion Nahegau im Deutschen Alpenverein (DAV), seien Vater und Sohn erst zwei Wochen vor der Tour ins Wallis dem DAV beigetreten. Viele nutzen diese Mitgliedschaft, um im Unglücksfall versichert zu sein. Persönlich seien der Sektion die neuen Mitglieder, die sehr zurückgezogen im Ort gelebt hätten, nicht bekannt gewesen, sagt Dautzenberg. Den ersten Kontakt gab es demnach, als eine Abordnung der Sektion der Ehefrau des Verunglückten kondolierte.

Klaus Reimann