Thailand: Wo deutsche Touristen Hilfe finden

Thailand: Wo deutsche Touristen Hilfe finden
Von Demonstranten in Brand gesetzt: Thailands größtes Einkaufszentrum „Central World“ liegt in Schutt und Asche. Das Kaufhaus war auch eine Attraktion für Bangkok-Touristen. Foto: afp

Friedlich hat alles begonnen. Dann knisterte die Spannung zwischen den Kontrahenten. Und jetzt brennt die Luft über Bangkok. Thailands Hauptstadt, begehrter Zwischenstopp auf dem Weg zu Traumurlaubszielen, versinkt im Chaos. Das Auswärtige Amt in Berlin warnt ausdrücklich vor Reisen in die Thai-Metropole.

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Eine der beliebtesten Feriendestinationen der Welt droht sich gerade um ihre Einnahmequelle Nummer eins zu bringen. Eskalierende politische Proteste bringen Thailand an den Rand des Bürgerkriegs.

Wer auf die Internetseite des Auswärtigen Amts (AA) schaut, wird schnell fündig. Unter dem Titel „Thailand – Reise- und Sicherheitshinweise“ prangt der Satz in fetten Lettern auf der ersten Seite: „Angesichts der nach wie vor unklaren Sicherheitslage rät das Amt von Reisen nach Bangkok und – das ist neu – in den Norden/Nordosten derzeit dringend ab.“ Damit wurde die Reisewarnung deutlich verschärft. Die von der thailändischen Regierung verhängte nächtliche Ausgangssperre (21 bis 5 Uhr) gilt dem Berliner Ministerium zufolge auch für 23 Provinzen im Norden und Nordosten des Landes.

Der Konflikt zwischen Sicherheitskräften und De-monstranten wirkt sich nach Angaben des Auswärtigen Amtes weiterhin nicht auf die wichtigen Tourismusregionen im Süden Thailands aus. Auch die Nutzung des Flughafens Bangkok ist nicht beeinträchtigt. Dies gilt insbesondere für Reisende, die in Bangkok nur umsteigen und zu anderen Zielen weiterfliegen. Allerdings sind nachts momentan keine Fahrten zwischen dem Flughafen und Bangkoks Innenstadt möglich. Die Ausgangssperre gilt vorerst bis zum morgigen Samstag, 22. Mai.

Keine Bangkok-Touren

Führende deutsche Reiseveranstalter haben ihre Bangkok-Touren bereits seit dem 14. Mai gestoppt. Bei Anbietern wie TUI, Neckermann, Thomas Cook Reisen, Dertour, Meier’s Weltreisen und der Rewe-Pauschaltouristik (ITS, Jahn Reisen, Tjaereborg) gilt dies zunächst bis Ende dieses Monats. Sollte dann die Situation unverändert sein, wird auch der Stopp der Bangkok-Reisen verlängert, sagte Anja Braun von TUI in Hannover. Auch in den Norden Thailands hätten die großen Veranstalter schon seit einiger Zeit keine Touristen mehr reisen lassen, sagt Sibylle Zeuch, Sprecherin des Deutschen Reiseverbandes in Berlin.

Die deutsche Botschaft in Bangkok rät allen Deutschen, die sich – auch nur vorübergehend – in Thailand befinden, sich in die Deutschenliste einzutragen. Diese Liste ermöglicht es den Botschaftsmitarbeitern – falls erforderlich – in Krisen- und sonstigen Ausnahmesituationen mit deutschen Staatsbürgern schnell Verbindung aufzunehmen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, über die in der Liste zu hinterlegenden E-Mail-Adressen auch sonstige konsularische Hinweise zu übermitteln.

Wer dieser Tage nach Bangkok fliegt, sollte allerdings wissen, dass die Deutsche Botschaft derzeit für den Publikumsverkehr geschlossen ist. Sie liegt in der Sathorn Road und somit im von den gewalttätigen Auseinandersetzungen hauptsächlich betroffenen Viertel der Thai-Metropole.

Französische Botschaft hilft

„Bitte versuchen Sie nicht, die Botschaft zu erreichen“, lautet der eindringliche Hinweis auf der AA-Homepage. Ein Konsulardienst für deutsche Staatsangehörige wird in dringenden Fällen in der französischen Botschaft abgewickelt, für die Dauer der Schließung jeweils täglich von 10 bis 15 Uhr. Sie ist zu finden in der Charoen Krung Road neben dem Mandarin Oriental Hotel.

Visa-Anträge können zurzeit nicht bearbeitet werden. Die Deutsche Botschaft bleibt erreichbar über den Bereitschaftsdienst, Telefon: +66/ 81/845 62 24. Bei Störungen des Mobilfunks wird an die Nummer +66/2/287 91 00 verwiesen. Dort erreichen Anrufer den Sicherheitsdienst, der unter Umständen kein Deutsch spricht, aber in jedem Fall weiterverbindet. Für Deutsche, die sich in Bangkok aufhalten, hat die Tourism Authority of Thailand eine Karte der Gegenden veröffentlicht, die aufgrund der Demonstrationen weiträumig gemieden werden sollten.

Von unserem Redakteur Axel Müller