Berlin

Güllner: Wählererosion begann unter Kohl

Kräftig auf die Kleinen: Der Geschäftsführer des Forsa-Instituts, Manfred Güllner, hat CSU und FDP für die schlechten Umfragewerte der schwarz-gelben Koalition in Berlin verantwortlich gemacht. Die Liberalen seien „ernsthaft gefährdet“. Die CSU mache „Klamauk“, sagte Güllner. „Das ist tödlich. Mit Riesenzirkus in Berlin gewinnt man verlorenes Vertrauen in Bayern nicht zurück.“

Lesezeit: 1 Minute
Anzeige

Berlin – Kräftig auf die Kleinen: Der Geschäftsführer des Forsa-Instituts, Manfred Güllner, hat CSU und FDP für die schlechten Umfragewerte der schwarz-gelben Koalition in Berlin verantwortlich gemacht. Die Liberalen seien „ernsthaft gefährdet“. Die CSU mache „Klamauk“, sagte Güllner. „Das ist tödlich. Mit Riesenzirkus in Berlin gewinnt man verlorenes Vertrauen in Bayern nicht zurück.“

Mittelständler gehen

Das Problem der CDU sei, „dass sie die Wähler nicht zurückgewinnt, die sie bei der Bundestagswahl an die FDP verloren hatte“, sagt Güllner. Sie könne die Mittelständler nicht halten. „Zur Ehrenrettung von Bundeskanzlerin Angela Merkel muss man sagen: Der große Einbruch fand bereits unter Helmut Kohl statt.“ Unter Kohls Kanzlerschaft habe die CDU ein Drittel der Wählersubstanz verloren. „Bei seiner ersten Wahl 1983 haben 43 von 100 Wahlberechtigten die Union gewählt. Nach 16 Jahren waren es noch 28 Prozent.“

Nicht den Grünen nachlaufen

Eine Renaissance der Volksparteien hält Güllner für möglich. Den Grünen nachzulaufen, sei kein Erfolgsrezept für CDU und SPD. „Das eigentliche grüne Milieu nimmt nicht zu, die Partei sammelt derzeit nur viele Ex-SPD-Wähler ein.“ Sigmar Gabriel agiere als SPD- Chef recht geschickt. „Es war richtig, die Gauck-Kandidatur zu nutzen, um sich von der Linkspartei abzugrenzen.“ Doch werde Gabriel mit dem Thema Atomenergie „nicht mobilisieren können“.