Gefahr neuer Kämpfe ist noch nicht gebannt

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koreakrieg-grafik Foto: dpa

Seoul/Pjöngjang – Von Frieden keine Spur: Seit einigen Wochen befindet sich die geteilte koreanische Halbinsel wieder in einer gefährlichen Lage. Die Spannungen zwischen dem streng kommunistischen Nord- und dem marktwirtschaftlich-demokratischen Südkorea haben sich durch die Versenkung eines südkoreanischen Militärschiffes im März deutlich verschärft.

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Seoul macht den Norden dafür verantwortlich. Nordkorea bestreitet die Vorwürfe und droht für den Fall von Sanktionen mit Krieg.

Südkoreas Präsident Lee Myung Bak, eher ein Hardliner, will auf jede neue „Provokation“ mit scharfen militärischen Mitteln antworten. Noch herrscht - wie schon häufig - Säbelrasseln vor. Doch halten Beobachter es für möglich, dass ein begrenztes See- oder Grenzgefecht einen neuen Krieg entfesselt.

Die Ausgangslage unterscheidet sich dabei allerdings von der Situation vor 60 Jahren. Damals war Südkorea kaum auf einen Krieg vorbereitet. Heute käme ein Angriff Nordkoreas auf Südkorea einer Selbstmordmission gleich. Die Streitkräfte der Südkoreaner sind - unterstützt von der US-Armee - der nordkoreanischen Volksarmee technisch weit überlegen. Keinen Zweifel gibt es jedoch an der Gefahr, die von nordkoreanischen Raketen ausgeht, die ganz Südkorea treffen können. Zudem sind Tausende von Artilleriegeschützen auf die Hauptstadt Seoul gerichtet, die nur etwa 50 Kilometer von der Grenze entfernt liegt. Und: Noch immer ist unklar, ob Nordkorea tatsächlich Atomwaffen besitzt.

Dirk Godder