Chronologie: Der Weg zur Einheit

Mit dem Zusammenbruch des SED-Machtapparates in der DDR begann im Jahr 1990 der rasante Einigungsprozess. Wichtige Stationen auf dem Weg zur deutschen Einheit…

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Mit dem Zusammenbruch des SED-Machtapparates in der DDR begann im Jahr 1990 der rasante Einigungsprozess. Wichtige Stationen auf dem Weg zur deutschen Einheit:

18. März: Bei den ersten freien Wahlen in der DDR siegt die konservative Allianz für Deutschland aus CDU, Deutsche Sozialer Union (DSU) und Demokratischem Aufbruch (DA).

12. April: Die Volkskammer wählt eine demokratische Regierung. Lothar de Maizière (CDU) wird Ministerpräsident einer Koalition aus „Allianz", SPD, und Liberalen (BFD).

5. Mai: In Bonn beginnen die Zwei-plus-Vier-Gespräche der Außenminister beider deutscher Staaten, der USA, der UdSSR, Frankreichs und Großbritanniens.

16. Mai: Bund und Länder einigen sich auf ein Finanzierungsmodell für die DDR und das vereinte Deutschland bis 1994. Danach erhält die DDR aus dem Fonds Deutsche Einheit insgesamt 115 Milliarden D-Mark.

17. Juni: Die DSU-Fraktion beantragt in der Volkskammer erstmals den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik nach dem Grundgesetzartikel 23.

21. Juni: Der Staatsvertrag über die Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion sowie eine Entschließung über die endgültige Anerkennung der polnischen Westgrenze passieren Bundestag und Bundesrat sowie die Volkskammer.

1. Juli: Die Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion tritt in Kraft, in der DDR wird die D-Mark eingeführt.

1. August: Laut Bundesregierung soll Bundesrecht generell auf die DDR ausgedehnt und das Grundgesetz so wenig wie möglich geändert werden. Auch der künftige Gesamtstaat soll Bundesrepublik Deutschland heißen. Die DDR plädiert dagegen für Deutsche Bundesrepublik.

23. August: Die Volkskammer beschließt in einer Sondersitzung den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik zum 3. Oktober. Dem Antrag stimmen 294 Abgeordnete zu, 62 votieren dagegen, 7 enthalten sich.

31. August: Wolfgang Schäuble und Günther Krause unterzeichnen für die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik den Einigungsvertrag.

12. September: Abschluss der Zwei-plus-Vier-Gespräche in Moskau: Die Außenminister beider deutscher Staaten und der früheren Siegermächte unterzeichnen den abschließenden Vertrag.

24. September: Austritt der DDR aus dem Warschauer Pakt.

1. Oktober: Deutschland erhält die volle Souveränität. Die alliierten Vorbehaltsrechte für Berlin werden zum 3. Oktober außer Kraft gesetzt.

3. Oktober: Um 00.00 Uhr wird zu den Klängen des Deutschlandliedes vor dem Reichstagsgebäude in Berlin die schwarz-rot-goldene Flagge aufgezogen. Hunderttausende feiern allein dort die deutsche Einheit.