Salzburger Festspiele: Welttheater und Glamourfaktor

Salzburg (dpa). Die Salzburger Festspiele sind das wichtigste Kulturfestival Österreichs und gelten als eines der größten Musik- und Theaterfestivals weltweit.

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Salzburg (dpa) – Die Salzburger Festspiele sind das wichtigste Kulturfestival Österreichs und gelten als eines der größten Musik- und Theaterfestivals weltweit.

Sie verfügen über ein Budget von 49 Millionen Euro und lockten im vergangenen Sommer 2010 eine Viertelmillion Kulturbegeisterte in die barocke Stadt an der Salzach. Die Idee reicht ins ausklingende 19. Jahrhundert zurück, als erstmals Festspiele zum Werk des in Salzburg geborenen Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart geplant wurden.

Zu Gründervätern der heutigen Festspiele wurden 1920 der Regisseur Max Reinhardt und der Dichter Hugo von Hofmannsthal mit der Leitidee eines „Barocken Welttheaters“: Sie bespielten mit dem Mysterienspiel „Jedermann“ erstmals den Domplatz als Theaterbühne. Bald rückten Musik und Oper in den Mittelpunkt des international zunehmend beachteten Festivals, vor allem das Werk Mozarts und der Wiener Klassiker sowie die italienische Opera Buffa. Unter dem Einfluss des Komponisten Richard Strauss erhielt auch die zeitgenössische Oper einen hohen Stellenwert.

Die prägende Gestalt Herbert von Karajan formte von 1956 bis 1988 die Festspiele zu einem Renommierfestival mit Weltstars und Weltruf konservativen Zuschnitts. Als Erneuerer trat der flämische Musikmanager Gerard Mortier auf den Plan, der zeitgenössischen Inszenierungen und Werken größeren Raum bot. Seit 2002 leiteten der Musikmanager Peter Ruzicka mit ausgeprägtem Mozart-Bezug und Jürgen Flimm mit großer Offenheit für junge Produktionen das Festival. Der diesjährige Festspielleiter Markus Hinterhäuser wird der wohl am kürzesten amtierende Intendant bleiben: Schon 2012 wird Alexander Pereira das Ruder übernehmen.