Grumpy Cat macht Geschichte – Mürrische Kultkatze bei Madame Tussauds

Als gäbe es nicht schon genug von Grumpy Cat: Die US-Katze mit dem mürrischen Blick ist längst ein Internet-Star mit Facebook-Fans und YouTube-Videos. Nun ist sie auch noch «First Cat» bei Madame Tussauds.

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San Francisco – Es ist ein historischer Moment, doch Grumpy Cat verzieht keine Miene. Eher gelangweilt räkelt sich die Kultkatze mit mürrischem Blick in ihrem Bettchen auf einem Podest bei Madame Tussauds. Ganz der Profi, auch die Fernsehkameras und Mikrofone können Grumpy Cat – also die mürrische Katze – nicht aus der Ruhe bringen. Für das Wachsfigurenkabinett ist es ein geschichtsträchtiger Augenblick. Zum ersten Mal enthüllt die Touristenattraktion ein Katzenabbild.

Grumpy Cat aus Silikon, Glasfasern und künstlichen Haaren thront täuschend echt auf dem eigenen Podest, keinen Meter von ihrem lebendigen Vorbild entfernt. Sie seien absolut stolz über diese Ehre, sagt die strahlende Grumpy-Cat-Besitzerin Tabatha Bundesen (30) bei der Enthüllung. Doch was denkt ihr Haustier wirklich? «Sie findet alles schrecklich», flachst Bundesen.

Schlecht gelaunte Worte werden Grumpy Cat ständig in den Mund gelegt. Kein Wunder, bei diesem Gesicht. Wegen eines Unterbisses und einer leichten Behinderung, genannt «feliner Kleinwuchs», hat es den Anschein, als ob die Katze die Mundwinkel missbilligend nach unten zieht. Dieser mürrische Ausdruck ist längst Gold wert. Berühmt wurde Grumpy Cat mit einem Foto, das der Bruder der Besitzerin im September 2012 auf der Diskussionsseite Reddit veröffentlichte. Schnell war der Spitzname «Grumpy», etwa «grummelig» oder «mürrisch», geboren.

Mies gelaunter Filmstar
Mies gelaunter Filmstar: Grumpy Cat, tierischer Star im neuen Disney-Film «Cinderella», zeigt sich bei einem Auftritt vor Medien-Journalisten wenig umgänglich.
Foto: Nina Prommer

Die dreijährige Katze mit Wohnsitz in Arizona hat inzwischen über acht Millionen Facebook-Likes. Sie steht vor Filmkameras, tritt in YouTube-Videos auf und wird zu Events eingeladen. Sie hat einen Manager und eine Website mit allen erdenklichen Verkaufsartikeln. Und nun hat sie auch einen Doppelgänger.

Das Abbild ist nicht aus Wachs, wie die typischen Star-Figuren bei Madame Tussauds. Schließlich soll sich Grumpy Cat bewegen und dem Ansturm der Besucher standhalten. Ein über 15-köpfiges Team bastelte vier Monate lang mit Fiberglas, Silikon, Elektronik und künstlichem Fell. Grumpy Cat kann den Kopf heben, blinzeln, mit den Ohren wackeln und sich ein wenig räkeln. Natürlich hängen die Mundwinkel wie bei dem lebendigen Vorbild stets nach unten.

«Sie wurde wie ein Star behandelt», versichert Petra van der Meer. Die Produktionsmanagerin von Madame Tussauds kennt alle Schritte, vom ersten Foto-Shooting bis zum letzten Fell-Styling. Grumpy Cat wurde vermessen und fotografiert. Die Augenfarbe muss stimmen, es wurden Haarproben genommen. «Wir haben sogar einen Pfotenabdruck in Wachs gemacht», erzählt van der Meer. Die künstlichen Haare im Gesicht wurden einzeln angebracht. Rund vier Monate dauert es, bis sich Original und Modell perfekt gleichen.

„Bitte, lieber Gott, lass mich heute eine besonders fette Maus fangen.“

„Uff, schon wieder ein Leben weniger. Blöder Schleudergang.“

Lecker, Mäuschen!

„Nebenan soll eine neue Mieze eingezogen sein.“

Einmal schwarzer Kater.

In „Miami Mice“ sah das eleganter aus.

Rubbel die Katz!

„Mama hat gesagt, ich darf noch eine Stunde.“

Katzenklo.

„Ich habe ne neue Maus!“

„Wir träumen schon mal vom siebten Katzenhimmel...“

Katzenjammer.

„Wehe Du petzt der Putzfrau, dass ich eine Katze habe.“

„Ja, ich habe im Urlaub nur auf der linken Seite gelegen. Ja, es war sonnig.“

Naschkatze.

„Ich bin Batman!“...

...„Warum so ernst?“

Und die Welt steht Katz.

„Hast du mich gerade fett genannt? Ich bin doch nicht Garfield!“

Falsche Katze: TV-Sternchen Daniela Katzenberger.

Wie süüüüß...

„Hau ab, sonst rutscht mir die Pfote aus!“

„Ich konnte ja nicht ahnen, dass Du mit mir raus willst.“

Ein unzähmbares Kätzchen: Michelle Pfeiffer als Catwoman im Film „Batman Returns“ aus dem Jahr 1992.

„Wo ist der Catwalk?“

Zeit für ein Anti-Aggressions-Training.

Katze macht den Bossanova im Schnee

„Ich will doch nur spielen“

„Ich habe dich sooo lieb...“

„Ey, nicht so feste, Waldi!“

„Oh toll, ein neues Foto-Handy!“

Hier muss wohl jemand noch mal zum Zahnarzt.

dpa

„Grumpie ist mein zweiter Vorname.“

„Ich finde dieses Firefox-Logo auch sexistisch. Immerhin kann ich mich mit diesem Foto brüsten.“

„Ich kann doch auch nix für meine Augenfarbe...“

„Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf'm Sonnendeck.“

„Da habe ich den Mund mal wieder zu voll genommen“

„Wir würden keiner Maus ein Haar krümmen. Ehrenwort!“

Zeit zum Kuscheln?

„Mach das mal mit Deinem Dalmatiner.“

„Noch 'ne Runde! Los, los!“

dpa

„Ich bin Omas Liebling, ätsch!“

Schmusekatzen.

So sieht es aus, wenn eine Katze eine Schnute macht.

Bei uns geht's nicht so tierisch zu...

Der Zahnersatz kommt morgen...

„Vermutlich macht er jetzt wieder so ein Foto für Facebook.“

„Wann kommt James denn endlich mit dem Wagen? Streuner...“

„Was soll das heißen, so wurden Zebrastreifen erfunden?“

„Wir wollten zum Verkleidungswettbewerb 'Die Schöne und das Biest'.“

dpa

Die bei der Rhein-Zeitung machen Fotogalerien, danach bin ich regelmäßig fertig.

Bleibt Grumpy Cat nach so viel Rummel noch mit den Pfoten auf dem Boden? «Schau sie an, das lässt sie alles völlig kalt», versichert ihre Besitzerin der Deutschen Presse-Agentur. Grumpy Cat blickt stoisch mies in die Runde. «Sie ist ganz normal geblieben. Zu Hause liegt sie am liebsten unter dem Bett, und sie liebt es, uns mitten in der Nacht aufzuwecken, genau wie ihre drei Geschwister», erzählt Bundesen. Auch Katzenbruder Pokey hat einen leichten Geburtsfehler, doch keiner reicht an Grumpy Cat heran.

Auf das Abbild von Grumpy Cat kommt nun eine anstrengende Zeit zu. Die Figur werde so aufgestellt, dass die Besucher Selfies mit der Katze machen können, erklärt van der Meer. Ein Sensor sendet Signale, so dass sich die Figur entsprechend bewegt. Nach mehreren Monaten in San Francisco soll die Attraktion in den fünf weiteren US-Standorten von Madame Tussauds gezeigt werden. «Eines Tages kommt sie bestimmt auch nach Berlin», prophezeit van der Meer.

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Von Barbara Munker, dpa