Rheinland-Pfalz

Viele Anträge für ein warmes Essen

Wenn Eltern sich das Schulessen fürs Kind nicht leisten können, helfen Zuschüsse aus dem Bildungspaket.
Wenn Eltern sich das Schulessen fürs Kind nicht leisten können, helfen Zuschüsse aus dem Bildungspaket. Foto: picture alliance / dpa

Bei der Stadt Koblenz sind bis zum 1. März Anträge für rund 1.192 Einzelleistungen aus dem Bildungspaket gestellt worden. Von 1.670 anspruchsberechtigten Kindern hat mit 826 knapp die Hälfte einen oder mehrere Anträge gestellt, vor allem für persönlichen Schulbedarf und Mittagsverpflegung.

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Rheinland-Pfalz – Bei der Stadt Koblenz sind bis zum 1. März Anträge für rund 1.192 Einzelleistungen aus dem Bildungspaket gestellt worden. Von 1.670 anspruchsberechtigten Kindern hat mit 826 knapp die Hälfte einen oder mehrere Anträge gestellt, vor allem für persönlichen Schulbedarf und Mittagsverpflegung.

Beim Koblenzer Jobcenter sind bis zum 1. März 1990 Anträge eingegangen, von den 3.500 anspruchsberechtigten Kindern haben hier nur 1.140 – das sind 32 Prozent – einen Antrag gestellt. Die meisten Anträge wurden für Mittagsverpflegung und Ausflüge gestellt.

Kurt Merkator, Sozialdezernent der Stadt Mainz, ist zufrieden mit der Resonanz auf das Bildungspaket. Anspruchsberechtigt sind in der Landeshauptstadt 6.500 Kinder. In besonderem Maße wurden bislang Anträge für Mittagessen in Schulen und Kindertagesstätten gestellt. Allerdings verzeichne man in Mainz steigende Antragszahlen für die Teilhabe wie etwa die Kosten für Vereinsmitgliedschaften. Im Amt für Soziale Leistungen werde jetzt außerplanmäßig eine Stelle für die ausschließliche Bearbeitung der Anträge geschaffen. Merkator sagt: „Und da es Bundesmittel sind, wirkt das natürlich auch haushaltsentlastend für uns.“ Wie viel Geld inzwischen in Mainz aus dem Bildungs- und Teilhabepaket geflossen ist, konnte die Verwaltung allerdings noch nicht sagen. Für Ausflüge wurden in Mainz bis jetzt 306 Anträge gestellt, für Klassenfahrten 507, für Schulbedarf 305, für Schülerbeförderung 267, für Lernförderung 278, für Mittagessen 2.000, für Mittagessen in Kindertagesstätten 636, für Vereinsmitgliedschaften 948 Anträge. Ergibt zusammen 5.247.

Im Rhein-Hunsrück-Kreis haben etwa zwei Drittel der rund 2.500 Berechtigten bisher Anträge auf Leistungen gestellt. Im vergangenen Jahr hat die Kreisverwaltung 230 000 Euro, im laufenden Jahr bislang 100.000 Euro im Rahmen des Bildungspaketes ausgegeben. Mehr als ein Drittel der Mittel fließt in die Mittagsverpflegung, 22 Prozent werden für Schul- oder Kindergartenausflüge, 18 Prozent für den persönlichen Schulbedarf ausgegeben. 15 Prozent der Gelder nutzen die leistungsberechtigten Kinder für die Teilnahme an Freizeiten, die Mitgliedschaft in Sportvereinen oder den Musikunterricht. Seit Beginn des Bildungspaketes haben im Rhein-Hunsrück-Kreis 1.660 Familien insgesamt 4.200 Anträge gestellt.

Auch im Westerwaldkreis wird das Bildungspaket gut in Anspruch genommen. Demnach wurden für 1.412 Kinder bislang 2.023 Anträge gestellt. Gut die Hälfte dieser Anträge bezog sich auf den Schulbedarf (52 Prozent), knapp ein Fünftel der Anträge betraf das gemeinschaftliche Mittagessen an Kindergärten und Schulen (19,8 Prozent), 384 Anträge betrafen Klassenfahrten und Ausflüge (19 Prozent), nur 169 (8,4 Prozent) der Anträge bezogen sich auf die Teilnahme am sozialen und kulturellen Leben. Die Eltern stellten lediglich 17 Anträge zur Lernförderung (0,7 Prozent). Der Westerwaldkreis hat für das Bildungspaket bislang 157.350 Euro aufgewendet. Hinzu kommen 307.300 Euro für die Schulsozialarbeit im Kreis.

Das Jobcenter Westerwald hat bislang in mehr als 2.500 Fällen Kindern, deren Eltern Arbeitslosengeld II beziehen, Leistungen für „Bildung und Teilhabe“ gewährt. Auch hier wurden in erster Linie Anträge für die Mittagsverpflegung, den persönlichen Schulbedarf und Klassenfahrten oder Ausflüge gestellt. Das Thema „Bildung“ steht eher im Hintergrund. Das Jobcenter hat inzwischen Anträge mit einem Volumen von 229.500 Euro gewährt.

Im Kreis Bad Kreuznach hat man mit dem Bildungspaket trotz anfänglicher Schwierigkeiten bei der kurzfristigen Umsetzung inzwischen gute Erfahrungen gesammelt, bestätigt die Kreisverwaltung. Binnen einem Jahr gingen rund 10.000 Anträge von circa 3.500 anspruchsberechtigten Kindern ein. Dafür wurden 426.200 Euro ausgegeben. Die von den Antragstellern am meisten nachgefragten Maßnahmen betreffen das Mittagessen für die Kinder in den Schulen sowie die Übernahme von Mitgliedsbeiträgen bei Vereinen, heißt es aus der Kreisverwaltung.

Von unseren Reportern