Mainz

VdK: Kreisverband distanziert sich von Peifer

Normalerweise setzt sich der VdK für Arme und Schwache ein – wenn er sich nicht mit internen Geschichten beschäftigen muss.
Normalerweise setzt sich der VdK für Arme und Schwache ein – wenn er sich nicht mit internen Geschichten beschäftigen muss. Foto: dpa

Die Luft für den Vorsitzenden des VdK-Landesverbands Rheinland-Pfalz, Andreas Peifer, wird immer dünner. Nachdem die Mainzer Rhein-Zeitung über die fragwürdigen Geschäfte des Vorsitzenden berichtet hatte, geht der VdK-Kreisverband Mainz-Bingen klar auf Distanz. Der Landesverband hat für diesen Mittwoch eine Krisensitzung anberaumt.

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Die Vorsitzenden Wolfgang Linke und Heinrich Heck befürchten, dass die Schlagzeilen auch ein negatives Licht auf die Arbeit ihres Kreisverbands werfen könnten. Sie fordern Andreas Peifer zur lückenlosen Aufklärung der gegen ihn erhobenen Vorwürfe auf. „Jedes Mitglied hat ein Recht darauf zu erfahren, was wirklich passiert ist“, sagt Linke. Denn: „Wir stehen für die Mitglieder und nicht für die Machenschaften.“

Indes hat der Landesverband reagiert. Zunächst mit einem Flugblatt an alle Kreis- und Ortsverbände mit „Richtigstellungen“. Für den morgigen Mittwoch hat der Vorstand kurzfristig eine Krisensitzung anberaumt, zu der auch der Landesverbandsausschuss eingeladen wurde. Einziger Tagesordnungspunkt: die Berichterstattung der MRZ.

Druck auf Pfeifer bleibt hoch

Ob das für den Landesverband den erhofften Effekt haben könnte, bezweifelt Linke. „Wir lassen uns nicht vor einen Karren spannen, der nicht unserer ist“, stellen Linke und Heck klar. „Jeder, der ihm (Peifer) jetzt noch die Stange hält, macht sich mitschuldig.“

Bereits nachdem sieben Kreisverbände Peifer aufgefordert hatten, zum 22. Mai zurückzutreten, hatte der Landesvorstand eilig ein Treffen einberufen, um seinem angezählten Vorsitzenden das Vertrauen auszusprechen. Jedoch durfte dies nicht in geheimer Wahl geschehen, wie von einem Mitglied beantragt worden war, ein klarer Verstoß gegen das Vereinsrecht. Nach MRZ-Informationen lassen einige Kreisverbände aus dem Süden des Landes derzeit prüfen, ob sogar eine Abspaltung zu einem eigenen Landesverband machbar wäre.

Der Druck auf Peifer bleibt weiter hoch, denn: Peifer soll den Finanzausschuss lückenlos über den Zustand der Verbandsfinanzen informieren. Spätestens dann, da sind sich VdK-Insider sicher, dürften Peifer die Argumente ausgehen.

Dennoch finden sich in Rheinland-Pfalz auch Unterstützer für Peifer. Toni Wolf, stellvertretender Kreisvorsitzender in Cochem-Zell: „Wir sind sicher, dass Peifer recht bald die erhobenen Vorwürfe vollkommen und restlos aufklären wird, und wir sagen ihm unsere volle Unterstützung zu“, heißt es in einem Schreiben. Cochem-Zell ist der Heimatkreis Peifers.

Andreas Nöthen