Heidesheim

Sandhas: Von der Spottfigur zum Marketinginstrument

Foto: Tobias Boos

Den Spitznamen „Sandhasen“ werden die Heidesheimer nicht los. Ihn verdanken sie vermutlich dem sandigen Boden, der im Dorf des Obstes, Spargels und des Weines reichlich vorhanden ist.

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Heidesheim – Den Spitznamen „Sandhasen“ werden die Heidesheimer nicht los. Ihn verdanken sie vermutlich dem sandigen Boden, der im Dorf des Obstes, Spargels und des Weines reichlich vorhanden ist.

Schon immer haben Auswärtige – vor allem die Nachbarn aus Wackernheim – die Heidesheimer so bezeichnet. Wann und wodurch sich das Dorfvolk in Wirklichkeit die Bezeichnung verdient hat, lässt sich heute freilich gar nicht mehr sagen.

Was einst Spott war, ändert allmählich aber seine Bedeutung. Ganz nach rheinhessischer Lebensart, wandeln die klugen Heidesheimer den Spott in Selbstironie und schlagen Profit daraus. Nicht nur ein Gasthof wählte die Bezeichnung als Zierde zum Namen. Das lebendige Vorbild wurde sogar in die Form des „Goldenen Sandhas“ gegossen – eine Statuette, mit der verdiente Bürger geehrt werden. Eine Idee, die ankommt.

Der Verein „Kultur und Politik“ mobilisiert reichlich Spender, so dass zum „Goldenen Sandhas“ zuletzt ein Preisgeld von 1000 Euro gehörte. Und damit es nicht alltäglich wird, gibt es die Figur, die Tobias Boos entwarf, in unregelmäßigen Abständen. Der jüngste Aufstieg des Sandhasen ist sogar noch ernster zu nehmen: Das Tierchen ist bei der 1250-Jahre-Feier der Gemeinde an vorderster Front dabei. Ausgewählt von den Bürgern beim Burggartenfest im vergangenen Jahr, ziert er als Logo das Jubiläumsfest.

Gregor Starosczyk-Gerlach