RZ-Kommentar: Hoch die Tassen!

Alexandra Schröder eröffnet heute die Fastenzeit mit einem Gläschen Whiskey und einer Zigarre.
Alexandra Schröder eröffnet heute die Fastenzeit mit einem Gläschen Whiskey und einer Zigarre. Foto: Harry Braun

Mainz . Liebe Leser, schnell, ziehen Sie Ihre Kinder vom Bildschirm weg, jetzt kommt ein schlimmes Wort: Mettbrötchen.

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Ich kenn' noch mehr: Schokolade. Und jetzt noch eins, Achtung, speziell für meinen lieben Kollegen Schreiner: ZI-GA-RET-TE. Ach neee, Pardon, das betrifft ihn gar nicht, zumindest nicht in punkto Fasten. Er ist leidenschaftlicher Raucher und quarzt auch weiterhin. Wäre ja noch schöner, wenn man auf Dinge verzichten würde, an denen man hängt...

Ich gehöre keiner Kirche an und glaube nicht an Gott, der religiöse Hintergrund des Fastens bedeutet mir daher nichts. Mittlerweile ist das Fasten doch sowieso Modequatsch, es rangiert in meiner Wahrnehmung auf derselben Überflüssigkeitsstufe wie Handyschmuck und Hundejäckchen.

Damit das nicht falsch rüberkommt: Ich habe nichts gegen Mäßigung, innere Einkehr und einen gesunden Lebenswandel, aber die Variante auf Zeit ist halb gar. Den Sinn von ritualisiertem Verzicht hab ich eh noch nie verstanden. Und einen Verzicht nach dem Motto „Ja, ich faste, aber nur an Wochentagen, die mit einem M anfangen, wenn der Postbote rote Socken trägt und vor allem keiner meiner Freunde Geburtstag feiert“, diesen Verzicht verstehe ich noch weniger.

Aber was soll's, meine Lebenseinstellung lautet: „Jeder wie er will“ – und im Falle von Kollege Schreiner möchte ich dazufügen „und kann“. Ich aber rufe der Welt prächtig gelaunt zu: Genießt euer Leben, Freunde! Hoch die Tassen! Alexandra Schröder