Mainz

Pro-Kommentar von Dominic Schreiner: Ich mach's trotzdem!

Foto: Harry Braun

Ich faste. Von Aschermittwoch bis Ostern.

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Mainz – Ich faste. Von Aschermittwoch bis Ostern. Ich verzichte dabei 47 Tage lang auf Fastfood (mittelschwer, zumindest für die Mittagspause muss ich umdenken), Zucker (Fruchtzucker ist okay, anderer Zucker nicht, womit ich mir selbst auch Brot verbieten muss – sehr schwer), und Alkohol (extrem schwer, auch wegen mir selbst, noch eher wegen der anderen, dazu später mehr). Na und?

Seit Jahren die gleichen Reaktionen, wenn das Gespräch auf jenes Thema kommt. Unverständnis ist noch das Geringste, Spott und Häme sind eher die gängigen Reaktionen. Manche vermuten christlichen Fundamentalismus dahinter (völliger Blödsinn), andere bemängeln meine angebliche Inkonsequenz, schließlich würde ich ja auch weiterhin rauchen, Fleisch essen und so weiter. Na und?

Die, die sich am lautesten darüber lustig machen sind meist genau die, die zu keinerlei Verzicht in der Lage sind, und sei es nur für einen begrenzten Zeitraum. Wie die werte Kollegin Schröder. Wahrscheinlich ist es einfach nur die Angst davor, mal eben doch auf etwas verzichten zu wollen und dann grandios zu scheitern. Na und?

In der Fastenzeit lernt man vor allem wieder mal eines: Toleranz. Wenn jemand mit mir anfängt zu fasten und es nicht schafft: na und? Wenn jemand gar nicht fasten will: na und? Mir ist das doch egal, mir gibt es halt was, mich einfach mal wieder für eine gewisse Zeit zu disziplinieren. Ich will nicht missionieren oder überzeugen, ich will einfach nur, dass mein Gegenüber zu meiner Fastenzeit sagt: Na und? Dominic Schreiner