Bendorf

Parteienstreit um Stellenvergabe in Bendorf

Wenn der Bendorfer Stadtrat heute um 16.30 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathausgebäudes I tagt, geht es auf Antrag der SPD-Fraktion unter anderem um die Frage, warum die Stelle der Leitung im Fachbereich 5, Wirtschaftsförderung, nicht öffentlich ausgeschrieben wurde.

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Bendorf – Wenn der Bendorfer Stadtrat heute um 16.30 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathausgebäudes I tagt, geht es auf Antrag der SPD-Fraktion unter anderem um die Frage, warum die Stelle der Leitung im Fachbereich 5, Wirtschaftsförderung, nicht öffentlich ausgeschrieben wurde.

Aktuell hat Rehlinde Glöckner das Amt der Fachbereichsleiterin inne. Zum 1. Juli soll die Stelle neu besetzt werden, da Glöckner in den Ruhestand geht. Die SPD bemängelt, dass die Stelle ausschließlich innerhalb der Fachbereiche der Stadtverwaltung ausgeschrieben wurde.

Für fragwürdig halten die SPD-Fraktionsmitglieder um den Vorsitzenden Ralf Halbauer auch die Bewerbungsmodalitäten: So soll die Bewerbung um die Stelle beispielsweise an Bürgermeister Michael Syré (CDU) persönlich gerichtet werden. „Da die Besetzung von Stellen unter Bürgermeister Syré bereits zweimal an Fraktionsmitglieder der CDU erfolgt sind, fordern wir, dass alle Stellen in der Stadtverwaltung Bendorf öffentlich ausgeschrieben werden und jeder Bürger die Chance erhält, sich zu bewerben“, sagt Ralf Halbauer.

Durch die jüngste Verwaltungsreform sei die besagte Stelle des Fachbereichsleiters durch den Bendorfer Bürgermeister erheblich aufgewertet worden. Gerade deshalb könne man in den Reihen der SPD nicht verstehen, dass man diese Stelle nicht überregional ausschreibt, um auch die Besten, die der Stellenmarkt zu bieten hat, erreichen zu können. Gleichzeitig bemängelt Halbauer, dass laut der Stellenausschreibung weder Berufserfahrung in den Fachgebieten Standortentwicklung, Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Kultur, Tourismus, Gebäude- und Grundstücksmanagement sowie Museen noch Erfahrungen in der Mitarbeiterführung zwingend erforderlich seien.

Aus Sicht der Stadtverwaltung gibt es an den Vergabemodalitäten nichts zu bemängeln: Der Bürgermeister habe sich im Rahmen seiner Kompetenzen dafür entschieden, eine interne Ausschreibung durchzuführen, teilt die Stadt auf Anfrage unserer Zeitung mit.

Die Besetzung von Stellen der Stadtverwaltung liege laut Paragraf 47 der Gemeindeordnung im Bereich der Kompetenzen des Bürgermeisters. Aus diesem Grund werden hausinterne Bewerbungen auch an diesen gerichtet.

Zudem würden Stellen in der Stadtverwaltung nach Leistung, Eignung und Befähigung der Bewerber besetzt. Bei den zehn Stellen, die in den vergangenen vier Jahren besetzt wurden, habe die Parteizugehörigkeit keine Rolle gespielt. Und: Berufserfahrung sei für die Leitung des Fachbereichs durchaus notwendig.

Des Weiteren befasst sich der Stadtrat heute unter anderem mit dem Bebauungsplan des „Rheinradwegs“ zwischen Bendorf und Vallendar. Auf Antrag der WUM-Fraktion geht es um das Nutzungskonzept des Denkmalareals Sayner Hütte. Zudem steht die neue Gebührenordnung für das beheizte Freibad auf der Tagesordnung.

Von unserem Redakteur Damian Morcinek