Offenbach

Mehrere Tote und hoher Schaden: DWD zieht Unwetterbilanz

Vor allem monatelange Dürre hat das Jahr 2018 geprägt. Doch immer wieder gab es auch Gewitter mit heftigem Regen, der teilweise ganze Dörfer unter Wasser setzte.

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Stürme, Straßenglätte und Überschwemmungen haben auch in diesem Jahr bundesweit hohe Schäden verursacht und mehrere Menschen das Leben gekostet. Allein acht Todesopfer gab es beim Sturmtief „Friederike“ im Januar, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Donnerstag in seiner Unwetterbilanz 2018 mitteilte. Auch mehrere Tornados registrierten die Meteorologen im Laufe des Jahres. Hinzu kamen immer wieder heftiger Starkregen, Hagelschauer, Blitzeinschläge sowie Feld- und Waldbrände wegen der anhaltenden Trockenheit.

8. Januar, Xanten: Blick auf den Fähranleger am Rhein in Xanten (Nordrhein- Westfale

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18. Januar, Lamspringe: Bäume und Äste liegen auf der ICE- Trasse zwischen Hannover – Göttingen an einem ICE der Deutschen Bahn.

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10. Mai, Hamburg: Ein Auto liegt in Hamburg- Lohbrügge in einer Senke, die nach heftigem Regen entstanden ist.

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9. Juni, Gehringswalde in Sachsen: Braune Wassermassen wälzen sich nach heftigen Regenfällen durch den Ort. 70 Liter Wasser fielen pro Quadratmeter in zwei Stunden vom Himmel.

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3. Juli: In Rostock löschen Feuerwehrleute ein Getreidefeld, das in Flammen steht. Aufgrund der Trockenheit waren in Mecklenburg-Vorpommern mehrere Feldbrände ausgebrochen.

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1. August, Stuttgart: Blitze zucken während eines Gewitters am abendlichen Himmel

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20. August: Wanderer stehen an der ausgetrocknenden Talsperre Oderteich im Nationalpark Harz in Niedersachsen.

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24. August, Klausdorf in Brandenburg: Hell erleuchtet ist ein brennender Wald nahe Klausdorf. Ein Feuer hatte sich im Südwesten Brandenburgs auf einer großen Waldfläche ausgebreitet.

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21. Oktober, Rüdesheim: Ein Passagierschiff fährt dicht an freiliegenden Felsen vorbei. Monatelange Trockenheit und ausbleibende Niederschläge hatten den Wasserstand des Rheins auf ein Minimum schrumpfen lassen und vielerorts den Grund des Flusses, der sonst metertief unter der Wasseroberfläche verborgen ist, sichtbar gemacht.

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Mehrere tausend Baumstämme liegen von einer dicken Eisschicht überzogen an einem Lagerplatz der Niedersächsischen Landesforsten im Harz. Die bis zu 140 Jahre alten Fichtenstämme waren dem Sturm Frederike im Frühjahr zum Opfer gefallen und müssen aufgrund des übersättigten Holzmarktes nun auf den Verkauf warten.

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Zwei Sturmtiefs läuteten das Jahr ein, den Anfang machte „Burglind“, die Bäume auf Straßen und Bahngleise stürzen ließ. Es folgte Dauerregen, der die Flüsse anschwellen ließ, sodass unter anderem auf dem Nord-Ostsee-Kanal die Schifffahrt eingestellt wurde. Tief „Friederike“ fegte am 18. und 19. Januar über Deutschland. Im Januar registrierte der DWD auch mehrere Tornados, einer hinterließ im Spessart in Nordbayern eine bis zu 300 Meter breite und fünf Kilometer lange Schneise im Wald.

Winterliche Straßenglätte erwies sich im Februar und März als große Gefahr für Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer, in mehreren Bundesländern kam es zu tödlichen Unfällen. Anfang April bescherte starker Schneefall dem Nordosten Deutschlands ein weißes Osterfest. Es folgten wie auch in den kommenden Monaten immer wieder heftige Gewitter mit Starkregen und Hagel, die stellenweise hohe Schäden anrichteten: Es kam zu starken Überschwemmungen, Blitzschläge verursachten Brände und Windböen deckten Häuser ab.

Zugleich geriet von Mai an mehr und mehr die zunehmende Trockenheit in den Fokus. Im Juli hatte sich die Lage am Rhein so zugespitzt, dass Frachtschiffe nicht mehr mit voller Ladung fahren konnten. In Nordfriesland wurde Rasenbewässern und Autowaschen untersagt, Hitzeschäden machten dem Flughafen Hannover zu schaffen. Immer mehr Feld- und Waldbrände brachen aus, auch Böschungen gerieten in Brand und behinderten den Zugverkehr.

Im September fegte Sturmtief „Fabienne“ über die Südhälfte Deutschlands, es kam zu Behinderungen im Bahn- und Straßenverkehr. Ende Oktober setzte Sturmtief „Sieglinde“ dem Norden zu. Erste Schneefälle sorgten in den Höhenlagen Süddeutschlands für Verkehrsprobleme. Am 19. November schneite es dann auch in tiefer gelegenen Gebieten, aus mehreren Bundesländern wurden Unfälle gemeldet. Insgesamt gab der DWD den Angaben zufolge 2018 bisher mehr als 30.000 Warnungen vor gefährlichen Wettersituationen heraus.

Aktuell warnt der Wetterdienst vor glatten Straßen am Wochenende. Hoch „Gotthard“ bringe kalten Ost- und Nordwind, der die Temperaturen schrittweise zurückgehen lasse. Am Feldberg im Schwarzwald sind mittlerweile die ersten Skifahrer unterwegs.