Augsburg

Keine Fernsehbilder, die Mo Zidan belasten

Matthias Ostrzolek (rechts) wälzt sich am Boden. Der Augsburger Siegschütze Sebastian Langkamp will eine Tätlichkeit von Mohamed Zidan gesehen haben. Der 05-Torjäger stritt später ab, dem FCA-Verteidiger einen Hieb zwischen die Beine versetzt zu haben.
Foto: Eva Willwacher
Matthias Ostrzolek (rechts) wälzt sich am Boden. Der Augsburger Siegschütze Sebastian Langkamp will eine Tätlichkeit von Mohamed Zidan gesehen haben. Der 05-Torjäger stritt später ab, dem FCA-Verteidiger einen Hieb zwischen die Beine versetzt zu haben. Foto: Eva Willwacher

Matthias Ostrzolek klagte an. Der Linksverteidiger des FC Augsburg behauptete nach dem Abpfiff in den Katakomben der SGL-Arena, der Mainzer Torjäger Mohamed Zidan habe ihm kurz vor Schluss „mit dem Knie dahin getreten, wo es am meisten wehtut“. Danach war die Aufregung groß.

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Augsburg – Matthias Ostrzolek klagte an. Der Linksverteidiger des FC Augsburg behauptete nach dem Abpfiff in den Katakomben der SGL-Arena, der Mainzer Torjäger Mohamed Zidan habe ihm kurz vor Schluss „mit dem Knie dahin getreten, wo es am meisten wehtut“.

1:2 lautete der Endstand im Spiel von FCA und Mainz 05. Hier kommen viele Szenen aus dem Spiel in Augsburg und Eindrücke von den Fanrängen.

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Danach war die Aufregung groß. Und dpa veröffentlichte umgehend: „Der Ägypter hat sich am Samstag in der Schlussphase der Partie offensichtlich unbemerkt von Schiedsrichter Michael Weiner zu einer Tätlichkeit hinreißen lassen.“ Das könne ein Nachspiel vor dem DFB-Sportgericht haben, fügte die dpa an. Belege für diese Tatsachenbehauptung gibt es keine.

Nicht ein einziges Fernsehbild der diversen TV-Anbieter gab am Samstagabend Aufschluss über diese Szene unmittelbar vor dem Augsburger Strafraum. Die Kameras waren 30 Meter entfernt auf Ballhöhe, und immer wenn der Schwenk auf Zidan kam, dann sah man entweder nur den Rücken von Ostrzolek – oder der FCA-Verteidiger wälzte sich längst am Boden. War da ein versteckter Hieb von Zidan in Ostrzoleks Zentralmassiv? Oder handelte es sich da um einen unglücklichen Zusammenstoß, den der FCA-Profi als Absicht interpretierte? Oder handelte es sich um eine schauspielerische Glanzleistung nebst späterer falscher Anschuldigung? Ohne eindeutige Fernsehbilder wird sich das niemals ermitteln lassen.

Keiner hat etwas gesehen

„Mo hat uns gesagt, dass er keine Tätlichkeit begangen hat“, erklärte 05-Teammanager Axel Schuster am Sonntag. „Mehr können wir dazu nicht sagen.“ Von der Bank aus gesehen habe keiner etwas.

Das steht nun also Aussage gegen Aussage. Und ob der FC Augsburg seinem Spieler Ostrzolek rät, diese Angelegenheit offensiv weiterzuverfolgen, steht auf einem ganz anderen Blatt. Welches Interesse sollte der Klub daran haben, dass Zidan eventuell gesperrt wird und am kommenden Samstag gegen den Augsburger Abstiegskampfkonkurrenten Hertha BSC keine Tore schießen kann? In diesen Fällen wird Sportmoral häufig als sehr relativ erachtet.

Insgesamt, das lässt sich festhalten, hatte Mohamed Zidan in Augsburg keinen sonderlich tollen Tag erwischt. Sein Durchsteckerpass in den Strafraum vor dem 1:0 auf Maxim Choupo-Moting war überragend angesetzt. Dazu kam in der 82. Minute sein geschickter Querpass auf Andreas Ivanschitz, der mit seinem 16-Meter-Schuss am gut spekulierenden FCA-Torhüter Simon Jentzsch scheiterte. Ansonsten fiel der als dribbelstark bekannte Ägypter auf durch viel zu viele leichte Ballverluste. Gleich in welcher Position. Zidan begann im flachen 4-4-2 als flexible zweite Spitze neben Sami Allagui. Zidan rannte, in seinen Aktionen war er zuweilen etwas eigensinnig. Mit Wiederanpfiff stellte Thomas Tuchel auf die Mittelfeldraute um, jetzt war Zidan der Zehner hinter Allagui und Choupo-Moting. In der 56. Minute kam Yunus Malli als neuer Zehner, da ging Zidan wieder in die Spitze.

Am Ende mit drei Spitzen

In der 65. Minute kam Andreas Ivanschitz, von da an mühten sich die 05er je nach Situation immer wieder mit drei Spitzen um den Ausgleichstreffer. Aber weiterhin ohne jede Durchschlagskraft. Ohne Ideen, ohne Überzeugung, auch ohne individuelle Willenskraft. Gut sah das immer nur aus, wenn Choupo-Motin mit Tempo Wege über die Innenbahn suchte. Reinhard Rehberg