Finten

Frustrierter Blick in leere Ladenzeile

Seit Jahren Leerstand: Zum Einkaufen müssen die Römerquellenbewohner in den Ortskern oder mit der Tram Richtung Stadt fahren. 
Foto: Bernd Eßling
Seit Jahren Leerstand: Zum Einkaufen müssen die Römerquellenbewohner in den Ortskern oder mit der Tram Richtung Stadt fahren. Foto: Bernd Eßling

Das Finther Mehrgenerationenhaus entwickelt sich zur Erfolgsgeschichte. Hohe Akzeptanz finden die MGH-Angebote unter den Bewohnern und es werden immer mehr. MGH-Koordinatorin Andrea Reimuth ist mit dem Erfolg des Bundesprojektes sehr zufrieden. Das zeigte das Römerquellenfest. Was aber immer noch Thema ist: Fehlende Einkaufsmöglichkeit.

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Finthen – Kinder spielen Schach im Freien, Frauen führen ihre selbst genähte Garderobe vor. Auch Andrea Reimuth, Koordinatorin im Mehrgenerationenhaus (MGH) der Römerquelle trägt ein selbst genähtes Modell. Hohe Akzeptanz finden die MGH-Angebote unter den Bewohnern und es werden immer mehr. Reimuth ist mit dem Erfolg des Bundesprojektes sehr zufrieden. Das zeigte das Römerquellenfest. Was aber immer noch Thema ist: Fehlende Einkaufsmöglichkeit.

Seit vor fünf Jahren der Nahkauf die Pforten schloss, gab es viele Bemühungen unter den Bürgern, von Ortsvorsteher und Ortsbeirat. Nichts fruchtete. Das Gebäude blieb leer. Ständig wird Ortsvorsteher Herbert Schäfer nach dem Fortgang seiner Gespräche gefragt.

Nun ist vom „Panoramarkt“, der bis vor kurzem noch einen Döner-Laden beherbergte und nun mehr Panorama zeigt, als den meisten lieb ist, nur noch ein kleiner Kiosk übrig geblieben. Günter Löffler vom Römerquellenverein und Ideengeber für den Nähkurs machte auf eine Unterschriftenaktion „als letzten Versuch“ aufmerksam.

Schäfer, hatte das Anliegen, einen Smart-Markt nach Frankfurter Vorbild mit Unterstützung der Stadt zu installieren, bereits im Stadtrat vorgetragen. Eine Rückmeldung hat er noch nicht. An eine entsprechende Finanzkraft der Stadt glaubt man aber auch in Finthen nicht mehr. Sozialdezernent Kurt Merkator berichtet von seinen Bemühungen nach einer anderen sozialen Variante, der Ansiedlung eines Cap-Marktes. Aber: „Selbst der GPE ist die Immobilie zu teuer.“ Die Idee aus der Finther SPD, das Naturschutzgelände auf der gegenüberliegenden Seite der Waldthausenstraße für einen Einkaufsmarkt heranzuziehen, sieht er als einzige Alternative.

Löffler erinnert sich, wie er mit seiner Familie in den 70er-Jahren auf die Römerquelle zog: „Wir hatten eine wunderbare Einkaufszeile, dafür sind wir hierher gezogen.“ Nun hört Karl-Heinz Kolloch im Bus Leute miteinander reden, die sich ganz offensichtlich das Einkaufen eingeteilt haben. „Diese Woche fahre ich, dann mein Nachbar.“

Immerhin, das Miteinander funktioniert auf der Römerquelle. Das sei das Wichtigste, befindet Birendra Singh, seit der ersten Stunde im Römerquellenbeirat: „Das MGH wird sehr viel genutzt“, sagt der gebürtige Inder „Wir haben viel erreicht.“ Für die nächsten drei Jahre sei der Erhalt des Projektes gesichert. Die Einkaufsmarktproblematik beschäftigt aber auch ihn. Schon einmal hatten die Bürger ihr Heil in der Selbsthilfe gefunden, als es noch keine Busverbindung auf die Römerquelle gab. Man engagierte ein Busunternehmen und fuhr die Leute zum Einkaufen in den Ortskern. „Als Busfahrer im Ehrenamt.“