Mainz

ECE: Baudezernentin Grosse will Courage zeigen

Bei der Entwicklung des neuen Einkauszentrums an der Ludwigsstraße hat die Stadt Mainz das letzte Wort. Das unterstreicht Baudezernentin Marianne Grosse im Gespräch mit unserer Zeitung.

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Mainz – Wenn sie hört, die Stadt Mainz sei sich längst mit dem Investor ECE einig über den Bau eines neuen Einkaufszentrums in der Ludwigsstraße, wird Baudezernent Marianne Grosse (SPD) angesichts der laufenden Bürgerbeteiligung richtig ärgerlich. „Wir machen die Ludwigsstraßen-Foren nicht zum Spaß.“

Schon lange bevor ECE als Investor fest stand, sei klar gewesen, dass die Stadt die Bürger an der Entscheidungsfindung beteiligt, betonte Grosse gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Voraussichtlich bis März wird es diese Ludwigsstraßen-Foren mit verschiedenen Themenschwerpunkten geben, versicherte die Dezernentin. Bis dahin werden auch die Ergebnisse der zweiten Studie vorliegen. Die Bürogemeinschaft Junker und Kruse aus Dortmund untersucht nicht nur das Geschäfts-Potenzial, sondern städtebauliche Aspekte. Und erst danach – voraussichtlich im Mai – werde die Stadt ihre Pläne dezidiert vorstellen. „Danach gibt es Verhandlungen mit ECE“, versicherte Grosse im Hinblick auf die Reihenfolge.

„Die Stadt hat das letzte Wort“ betonte sie. „Wir werden in der Diskussion mit einem Global Player keine Angst haben und couragiert auftreten. Davon können Sie ausgehen.“ Und liefert dazu gleich einen Beleg: „Es ist nicht gut, wenn ein Investor ,entweder – oder' sagt.“ Damit meint sie die von ECE angestrebte Einkaufsfläche von 30 000 Quadratmetern. „Die Maßstäblichkeit muss gewahrt bleiben.“

Fest steht, dass die Stadt keinen Monolithen haben möchte, sondern ein Einkaufszentrum, das in die Umgebung passt. Dazu gehört, dass viele Mainzer den Dom „zu Recht“ mit großen Emotionen sehen. „Dies wollen wir berücksichtigen“, ist ein Credo von Grosse.

Das Einkaufszentrum dürfe nicht in Konkurrenz treten zum „Tripol-Konzept“ der Stadt, wonach neben Ludwigsstraße auch das Brandzentrum und die Römerpassage zentrale Einkaufspunkte der Stadt sind und dies auch bleiben sollen. „Wir werden aufpassen, dass uns das Tripol-Konzept nicht um die Ohren fliegt.“

Grosse kann sich durchaus vorstellen, dass ein zentraler Kern in dem neuen Einkaufszentrum nachts abgeschlossen wird – ähnlich wie dies in Maastricht umgesetzt wurde. Dort hatte sich eine Mainzer Delegation vor wenigen Tagen informiert. Aber: „Die Durchgänge zur Fuststraße und Eppichmauergasse müssen offen bleiben.“

Armin Thomas