Bendorf

Bendorfer Parteien prüfen rechtliche Schritte

Foto: Damian Morcinek

Als Max Prümm (CDU), der einstige Pflegesohn des Bendorfer Bürgermeisters Michael Syré (CDU), vor rund drei Jahren als Jugendpfleger bei der Stadtverwaltung eingestellt wurde, hatte dies für Empörung in Bendorf gesorgt (die RZ berichtete). Jetzt, da der Bürgermeister den 32-Jährigen als neuen Leiter des Fachbereichs 5 – Wirtschaftsförderung und Tourismus – ausgewählt hat, scheint eine wahre Protestwelle losgetreten.

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Bendorf – Als Max Prümm (CDU), der einstige Pflegesohn des Bendorfer Bürgermeisters Michael Syré (CDU), vor rund drei Jahren als Jugendpfleger bei der Stadtverwaltung eingestellt wurde, hatte dies für Empörung in Bendorf gesorgt (die RZ berichtete). Jetzt, da der Bürgermeister den 32-Jährigen als neuen Leiter des Fachbereichs 5 – Wirtschaftsförderung und Tourismus – ausgewählt hat, scheint eine wahre Protestwelle losgetreten.

Die SPD Bendorf hält nach wie vor an ihrer Forderung fest, dass Bürgermeister Michael Syré nach dieser Entscheidung zurücktreten sollte. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Ralf Halbauer befürchtet „schwere Mängel“ im Auswahlverfahren. „Uns bekannte Bewerber mit 29-jähriger Verwaltungs- und zuletzt achtjähriger Berufserfahrung in entsprechender Stellung in einem anderen städtischen Wirtschaftsförderungsbüro einer deutschen Großstadt erhielten vom Bürgermeister eine direkte Absage und wurden nicht einmal zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Sollte so schon Konkurrenz für Max Prümm im Vorfeld ausgesiebt werden?“, fragt sich Halbauer.

Wie FDP-Fraktionschef Markus Falk gegenüber unserer Zeitung mitteilt, beabsichtigt er, gemeinsam mit Ralf Halbauer und dem WUM-Fraktionsvorsitzenden Wilhelm Eiter einen Verwaltungsanwalt in dieser Angelegenheit einzuschalten, um gegebenenfalls eine Verfügung gegen die Entscheidung des Bürgermeisters zu erwirken. „Wir sind der Auffassung, dass diese gravierenden Verfehlungen von Michael Syré die entsprechenden Folgen haben müssen, und werden das Verfahren der Kommunalaufsicht zur unmittelbaren Prüfung zuleiten“, sagt Falk.

Laut Wilhelm Eiter spreche es nicht für den Bürgermeister, dass er einen Mitarbeiter der Verwaltung benachteilige, um Max Prümm zu einem „Karrieresprung“ zu verhelfen. „Zwar hat sich Max Prümm nach eigenen Angaben zwischenzeitlich fortgebildet und einen Mastertitel im Management von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen an der TU Kaiserslautern erworben. Nur ist dieser Bildungsgang nicht geeignet, sich als Leiter eines Wirtschaftsförderungsbüros zu qualifizieren“, betont Eiter.

Hoffnung, die Entscheidung des Bürgermeisters vielleicht doch noch zu kippen und dem derzeitigen Stellvertreter im Wirtschaftsförderungsbüro, Werner Prümm, das Amt zusprechen zu können, wird derzeit von vielen Seiten auch in den Personalrat unter Vorsitz von Ferhat Cato gesetzt. Dieser verweist jedoch auf die Kommentierung zum Personalvertretungsgesetz, in der es heißt: „Der Personalrat kann die Zustimmung nicht verweigern, indem er sein Werturteil über die Eignung der Bewerberinnen und Bewerber an die Stelle der Beurteilung der Dienststellenleitung setzt [...].“

Und: „Rein formell ist der Abschluss von Max Prümm hundertprozentig höher als der von Werner Prümm“, betont Ferhat Cato. Die Frage sei aber, ob er auch inhaltlich besser ist. „Da wir uns da nicht sicher sind und weil die Sache so emotionalisiert ist, lassen wir das derzeit durch das Innenministerium und den Kommunalen Arbeitgeberverband prüfen.“ Spätestens nächsten Montag will sich der Personalrat dann noch einmal in der Sache beraten.

Von unserem Redakteur Damian Morcinek