Berlin/Montabaur

AfD will Flüchtlingsroute schließen

Der Machtkampf in den ParteienDie SPD hat ihre erste Bewährungsprobe mit der Wahl von Andrea Nahles als Fraktionschefin überstanden. Trotzdem gärt es in der Partei, wie der Mainzer Fraktionschef Alexander Schweitzer sagt. Außerdem: CSU-Chef Seehofer ist angezählt, AfD-Chefin Petry geht neue Wege. Mehr auf drei Seiten Tages-Thema
Der Machtkampf in den ParteienDie SPD hat ihre erste Bewährungsprobe mit der Wahl von Andrea Nahles als Fraktionschefin überstanden. Trotzdem gärt es in der Partei, wie der Mainzer Fraktionschef Alexander Schweitzer sagt. Außerdem: CSU-Chef Seehofer ist angezählt, AfD-Chefin Petry geht neue Wege. Mehr auf drei Seiten Tages-Thema Foto: stockWERK - stoc

Die AfD will die Mittelmeerroute ab September für Asylbewerber komplett dichtmachen. In einem Papier, das die Spitzenkandidaten Alice Weidel und Alexander Gauland in Berlin vorlegten, heißt es, „dass jeder, der nach dem 1.9.2017 illegal als Asylbewerber in die EU – insbesondere über das Mittelmeer – einreist, für sein Asylverfahren in das erste in Nordafrika eröffnete Asylzentrum verbracht wird“.

Lesezeit: 1 Minute
Anzeige

Die deutsche Marine solle im Verbund mit Einsatzkräften aus Italien und Libyen „die irreguläre Migration über das Mittelmeer stoppen“. Dadurch und durch einen „klaren Schwenk in der Kommunikation“ wolle man „die Menschen von der lebensgefährlichen Überfahrt nach Europa“ abhalten. Die EU solle noch im August einen Sonderbeauftragten einsetzen, der bis Jahresende die Einrichtung von „Asylzentren in hinreichend stabilen nordafrikanischen Staaten aushandelt“.

Flüchtlinge aus Krisenregionen sollten in „heimatnahen Schutzzentren“ untergebracht werden. Dort solle es Schulen und Ausbildungsangebote geben. Besonders schutzbedürftige Menschen könnten über Umsiedlungsprogramme nach Europa gebracht werden. Bei ihrer Auswahl sollten das UN-Flüchtlingshilfswerk und die jeweiligen Aufnahmestaaten zusammenarbeiten. Das Asylrecht in seiner heutigen Form will die AfD abschaffen. Im Interview mit unserer Zeitung sagte Gauland: „Es ist doch völlig klar, dass Menschen zu uns kommen, die gar nicht verfolgt werden, sondern die hier schlichtweg ein besseres Leben haben wollen. Diese Menschen haben hier keinen Platz. Sie müssten in ihren eigenen Ländern eigentlich beim Aufbau helfen.“ dpa/pie/ck

Das ganze Interview mit Gauland in unserer Reihe „Bürger-Wahlzeit“ lesen Sie hier.

Morgen lesen Sie ein Interview mit Jens Spahn (CDU). Es folgen Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) und die Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt. Am Donnerstag treffen wir den Bundesvorsitzenden der Freien Wähler (FW), Hubert Aiwanger. Sie haben Fragen an ihn? Senden Sie diese bitte bis morgen an: