Der flinke Youssoufa Moukoko, der robuste Niclas Füllkrug oder die kreativen Mario Götze und Jamal Musiala können in besonderen Momenten Besonderes leisten. Aber was ist mit der deutschen Defensive? Das 2:4 der Borussia aus Dortmund bei der Borussia aus Mönchengladbach treibt den DFB-Anhängern die Sorgenfalten auf die Stirn. Die WM-Fahrer Nico Schlotterbeck und Niklas Süle taumelten – an der Seite von WM-Zuschauer Mats Hummels – von einer Verlegenheit in die nächste.
Nun stößt Abwehrchef Antonio Rüdiger, bei Real Madrid in Lohn und Brot, zum deutschen Tross und dürfte das Gesamtgefüge in der hinteren Reihe anders aufstellen. Der 29-Jährige ist aber angeschlagen. Und darüber hinaus? Mit den unerfahrenen Christian Günter, David Raum und Armel Bella Kotchap geht Bundestrainer Flick bewusst ins Risiko, ebenso wie mit dem aus einer Verletzung zurückgekehrten Lukas Klostermann. Bleiben noch der Freiburger Matthias Ginter und Thilo Kehrer von West Ham United – eine ziemlich begrenzte Auswahl für ziemlich viele Situationen.
Es ist eine Binsenweisheit, aber eben auch die Wahrheit, dass man ein großes Turnier in der Defensive gewinnt. Diese zu stärken, ist nun die größte Herausforderung für Flick. Heute Oman, morgen Katar, übermorgen Japan – viel Zeit bleibt diesmal nicht, um die Baustelle Abwehr in Angriff zu nehmen.