Für diesen Winter plant die Nabu-Stiftung die Sanierung des Grundablasses am Haidenweiher. „Wie schon in den vergangenen Jahren konnten wir die Abfischaktionen Ende Oktober und Anfang November nur dank des engagierten Einsatzes zahlreicher Freiwilliger durchführen“, betont die Stiftung.
Viele Akteure beteiligt
„Mit dabei waren zudem die beiden Teichwarte Helmut Schuster und Karl Struck, deren gezielte Wasserregulierung maßgeblich für ein erfolgreiches Abfischen ist. Das Team der Teichanlagen Meißel kümmerte sich um den Abtransport und die Verwertung der Fische, die nicht zurückbesetzt werden. Unterstützung in der Vorbereitung und Durchführung erhielten wir auch von der Arbeitsgemeinschaft Nister/Obere Wied und den beiden Campingplätzen Haus am See und Hofgut Schönerlen.“
Wie bereits im Vorjahr begleitete die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord die beiden Aktionen und führte Stichproben zur Erfassung der Fischbestände durch. Um Daten zum Einfluss des Abfischens auf die unterliegenden Gewässer zu erhalten, nahm das Landesamt für Umwelt Gewässerproben im Abfluss der Weiher.
Auch problematische Arten vertreten
„Durch das Ablassen der Weiher konnten wir die Entwicklung der Fischbestände erstmals seit dem Erwerb überprüfen“, so die Nabu-Stiftung. „So entnahmen die Helfer aus dem 16 Hektar großen Haidenweiher rund 2500 Kilogramm Fisch, darunter vorwiegend Kleinfische. Überraschend war das einseitige Vorkommen des Blaubandbärblings, einer aus Asien stammenden robusten Kleinfischart. Mehr Vielfalt bei den Fischarten gab es an dem kleineren Hausweiher: Hier wurden Anfang November bis zu 1000 Kilogramm abgefischt, darunter Bitterlinge, Moderlieschen, Schleien sowie Hechte und Barsche.
Auch problematische Arten wie der amerikanische Kamberkrebs und der ebenfalls aus Nordamerika stammende Katzenwels gingen den Ehrenamtlichen ins Netz. Die Dokumentation des Fischbestands ist ein erster Schritt für die künftige naturschutzfachliche Entwicklung der seit 2019 nicht mehr wirtschaftlich genutzten Teiche. Denn Fische spielen im Ökosystem der Westerwälder Seenplatte eine zentrale Rolle.“ Wenn Anfang 2023 die Teiche wieder mit Wasser gefüllt sind, wird ein Teil der Fische zurückgesetzt. Bis dahin nutzen durchziehende Wasser- und Watvögel die wertvollen Schlammflächen zur Nahrungssuche und Rast. red