
Bei der Generalversammlung vor Kurzem berichtete der Vorstand der Katringer Grünzeug eG, Patrick Büker, Martin Lang und Julia Singethan, dass die Landwirtschaftsgenossenschaft inzwischen 352 Mitglieder hat und 190 Haushalte über 13 Abholstationen mit mehr als 600 Kilogramm Biogemüse pro Woche versorgt. Um die wachsende Nachfrage aus der Region besser bedienen zu können, sind weitere Abholstationen in Remagen, Neuwied und Koblenz geplant.
„Die Qualität des Gemüses in diesem Jahr war geradezu sensationell“, freute sich ein Teilnehmer der Generalversammlung. Damit wurde das wichtigste Ziel der Katringer Grünzeug eG angesprochen: die Selbstversorgung von Biogemüse aus der Region mit hoher Lebensmittelqualität zu bezahlbaren Preisen.
Biogemüse und wie es wächst
Größter Wert wird auf die Wissensvermittlung von Lebensmittelqualität gelegt. Jedes neue Mitglied bekommt eine Einladung, sich persönlich auf den Feldern der Katringer Grünzeug eG davon ein Bild zu machen, wo und wie sein Biogemüse wächst. Denn wichtig ist die persönliche Erfahrung, dass der Salat vom Acker und nicht aus dem Regal kommt, dass jede Jahreszeit ihr eigenes Gemüse hat und nicht immer alles zu jeder Zeit verfügbar ist – Biogemüse vom Acker und nicht vom Discounter.
Und so funktioniert Solawi
Man wird Mitglied einer Landwirtschaftsgenossenschaft und schließt für die Dauer eines Jahres einen Erntevertrag ab. Dafür erhält man wöchentlich frisches Biogemüse direkt vom Feld. Statt einzukaufen, holt man sich sein Biogemüse bei Abholstationen ab, die über die ganze Region verteilt sind. Bezahlt wird einmal im Monat ein fester Betrag. Zurzeit sind dies monatlich 92,50 Euro. Ein wöchentlicher Anteil feldfrisches Gemüse kostet damit derzeit 23,12 Euro.
Durch die Einnahmen über den Gemüsebezug trägt die Gemeinschaft alle laufenden Kosten im aktuellen Anbaujahr, das vom 1. März bis zum 28. Februar des Folgejahres reicht.
Das Prinzip der Solawi hat seinen Ursprung in den 1960er-Jahren in Japan. Die weltweit größte Organisation findet sich heute in Korea, die 440 000 Haushalte versorgt.