Oberbürgermeister (OB) Jan Einig und der Beigeordnete Ralf Seemann betonen in diesem Zusammenhang, dass die Stadt Neuwied damit dem offenkundigen Wunsch der Mehrheit der Anwohner folgt. „Wir haben eine Bürgerversammlung durchgeführt und dabei auch die Nachteile dieser Lösung aufgezeigt. Das Stimmungsbild war trotzdem eindeutig. Also setzen wir es um“, macht der OB deutlich. Aus straßenverkehrsrechtlicher Sicht spreche nichts dagegen und, auch er hoffe, dass sich die Erwartung der Anwohner erfüllt, dass es damit künftig auf der schmalen Straße zu weniger gefährlichen Situationen und zu einem verbesserten Verkehrsfluss kommt.
Einig weist aber auch darauf hin, dass sich die individuellen Fahrtstrecken teilweise verlängern und dass die neue Regelung Autofahrer außerdem dazu verleiten kann, mehr Gas zu geben. „Es wird Kontrollen geben“, kündigt Beigeordneter Seemann als Ordnungsdezernent an und stellt unabhängig davon fest, dass es für die neue Regelung keine Testphase mehr gibt. „Wir haben die Einbahnregelung bereits aufgrund einer Baumaßnahme unserer Servicebetriebe praktisch auf einem Teilstück erprobt“, erinnert er.
Radfahrer dürfen weiterhin in beide Richtungen unterwegs sein
Autos befahren den Raiffeisenring dann künftig nur noch gegen den Uhrzeigersinn. Ausgenommen ist der westliche Straßenast im Bereich des Ringmarktes, konkret zwischen Wilhelm-Schweitzer-Straße und Ringstraße. Dort bleibt es bei Begegnungsverkehr. Radfahrer dürfen dagegen weiterhin auf dem ganzen Ring in beiden Richtungen unterwegs sein. An gewissen Stellen sollen noch rot eingefärbte Schutzbereiche für Radfahrer installiert werden.
Ebenfalls zur Einbahnstraße wird der parallel verlaufende Liliengarten. Dort verläuft künftig die Fahrtrichtung jedoch mit dem Uhrzeigersinn, damit die bereits vorhandenen Schrägparkplätze weiter problemlos genutzt werden können.
Apropos Parkplätze: Deren Gesamtzahl wird sich nicht verändern, heißt es in dem Presseschreiben weiter. „Die Beschwerden über fehlende Stellplätze hören wir schon lange. Wir würden auch gern zusätzliche schaffen, aber leider geben die Voraussetzung im Ring es nicht her“, erläutert Tiefbauamtsleiter Manfred Reitz. „Die einzige Möglichkeit wäre jetzt, dass wir Grünflächen opfern. Das kommt für mich aber nicht infrage“, sagt Oberbürgermeister Jan Einig.
