Nachdem Neuwied erst kürzlich das Siegel „kinderfreundliche Kommune“ erhalten hat, wurde nun ein weiteres großes Projekt ausgezeichnet: Die Stadt ist eine von vier Kommunen, die in Mainz für erfolgreiche jugendpolitische Arbeit im Modellprojekt „JES! Mit Pep vor Ort 3“ ausgezeichnet wurden, gibt sie in einer Pressemitteilung bekannt. Zwei Jahre lang hätten Anna Sander vom Jugendzentrum Big House, sowie Stephan Amstad und Sonja Jensen vom Kinder- und Jugendbüro der Stadt bereits an der Jugendstrategie gearbeitet. Diesen großen Einsatz für Jugendliche würdigte nun die rheinland-pfälzische Familienministerin Katharina Binz.
Die städtischen Fachkräfte der Jugendarbeit hatten gemeinsam mit Vertretern aus der Politik eine an den Bedarfen der Jugendlichen orientierte kommunale Jugendstrategie entwickelt. „JES!“ steht dabei für „jung, eigenständig, stark“. Die jetzt in der Umsetzung befindliche „Eigenständige Jugendpolitik“ verfolge das Ziel, die Interessen und Bedürfnisse der 12- bis 27-Jährigen in den Fokus des politischen Handelns zu rücken, heißt es in dem Schreiben weiter.
100 Jugendliche äußerten Wünsche und Anliegen
Im Rahmen der aufsuchenden Jugendarbeit des Jugendzentrums Big House führte Anna Sander mit Jugendlichen im Raiffeisenring einen Beteiligungsprozess durch. Damit förderte sie die politische Teilhabe Jugendlicher im Quartier, um Benachteiligungen abzubauen. Über 100 Jugendliche äußerten ihre Wünsche und Anliegen in Umfragen und Interviews sowie im direkten Gespräch mit Bürgermeister Peter Jung. „Die Einschätzung der Jugendlichen vor Ort ist mir sehr wichtig“, betont der Bürgermeister. „Denn sie können mir berichten, wie die Lebensrealität in ihrem direkten Umfeld aussieht.“
Ein drastischer Einschnitt in den Alltag der Jugendlichen seien die Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus in den Jahren 2021 und 2022 gewesen, hebt die Stadt in ihrer Pressemitteilung hervor. In dieser Zeit habe das Team des Projektes „JES! Mit Pep vor Ort“ Jugendlichen eine Stimme gegeben. „Wir verstehen uns dabei auch als Sprachrohr der Zielgruppe und möchten anwaltschaftlich für die Themen der Jugendlichen einstehen“, erläutert Anna Sander.
Wissenswertes
Als Zeichen der Anerkennung dieser Erfolge versprach Familienministerin Binz der Stadt nun weitere 15.000 Euro, um die Umsetzung der kommunalen Jugendstrategie in den kommenden drei Jahren zu sichern, ist dem Pressetext abschließend zu entnehmen.
Und das habe laut der Verantwortlichen gewirkt: Unter dem Motto „Jugendliche erobern öffentliche Plätze“ wurde innerhalb eines Jahres nach den ersten Umfrageergebnissen der Jugend-Aktiv-Platz im Raiffeisenring errichtet. Der Platz ist die Antwort auf den vielfach geäußerten Wunsch, einen Ort zu bekommen, an dem Jugendliche sich nicht unerwünscht fühlen. So waren sie voller Eifer dabei, als es an die Gestaltung ging: Unter Begleitung eines Künstlers erschufen sie ein Graffiti an dem Platz. Abschließend feierten die Jugendlichen mit dem selbstständig geplanten Einweihungsfest ihren neu errichteten Jugendplatz mit Musik, Buffet, sportlichen Wettkämpfen und tollen Preisen.
So wurden ganz getreu der Leitziele der Jugendstrategie „JES!“ Jugendliche zur gesellschaftlichen Teilhabe befähigt und unterstützt. Es wurden Gestaltungsräume und Mitbestimmung ermöglicht sowie das demokratische Gemeinwesen durch Partizipation gestärkt.
