Ob er sich als ehrgeiziger Langstreckenläufer bewusst ganz hinten hat aufstellen lassen oder ob er damit demonstrieren wollte, dass er frischere Gesichter zum Zug kommen lassen wollte, ist noch offen. Was die stärkste Fraktion angeht, kann da nur Ellen Demuth halbwegs mithalten, die es von Platz 23 an die Spitzenposition schaffte. Am weitesten vom Wähler durchgereicht wurde Markus Fischer – von Platz 7 auf Platz 14.
Bei der SPD haben es viele „alte Kempen“ erneut in den Kreistag geschafft. Den größten Satz machte Wolfgang Kunz von Platz 20 vor auf Platz 9. Am weitesten zurückging für Petra Jonas von Platz 2 auf Platz 10, womit sie geradeso noch in den Kreistag rutschte.
Bei den übrigen Kreistagslisten gab es keine großen Ausschläge nach oben oder unten. Verschiebungen gab es lediglich in der Größenordnung von einem Listenplatz – mit zwei Ausnahmen: Andrea Niebergall gelang der Sprung von Platz 8 auf Platz 4 als vierte und letzte Mandatsträgerin für die FW. Und Jörg Niebergall (FW) sprang von Platz 7 sogar bis auf Platz 1.
Dass die Wähler bei der Kreistagswahl erneut eifrig kumuliert und panaschiert haben, zeigt sich bei der Suche nach den „Stimmenkönigen“. Diese sind auf den ersten Blick rein zahlenmäßig mit Andreas Bleck (35.837 Stimmen) und Gerlinde Seidel (35.468) erstmals bei der AfD zu finden. Allerdings liegen diese nur wegen der Mehrfachbenennung bei der Listenwahl vorn, von der AfD-Wähler meist Gebrauch machen. Die meisten Einzelstimmen bekam Ellen Demuth (CDU, 35.255), an sie geht der Titel „Stimmenkönigin“.