Lesung mit Jörg Bong kommt im Alten Bahnhof gut an
Autor Jörg Bong zu Gast: Flamme der Freiheit lodert in Puderbach
Jörg Bong im Alten Bahnhof
Autor Jörg Bong (rechts) zeigt in seinem neusten Buch die Widerstände und Repressionen auf, die die demokratische Bewegung des frühen 19. Jahrhunderts durch Adel und Monarchie erfahren musste. Foto: Sabine Knorr-Henn
Sabine Knorr-Henn

Anlässlich der Westerwälder Literaturtage ist  Autor und Publizist Jörg Bong im Alten Bahnhof in Puderbach zu Gast gewesen. Er stellte sein Buch „Die Flamme der Freiheit” vor, das die Geschichte der Märzrevolution von 1848/49 beschreibt.

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Jörg Bong im Alten Bahnhof
Autor Jörg Bong (rechts) zeigt in seinem neusten Buch die Widerstände und Repressionen auf, die die demokratische Bewegung des frühen 19. Jahrhunderts durch Adel und Monarchie erfahren musste. Foto: Sabine Knorr-Henn
Sabine Knorr-Henn

Die Projektgruppe Jugend, Kultur und Soziales der Verbandsgemeinde Puderbach konnte endlich im Rahmen der Westerwälder Literaturtage den Autor und Publizisten Jörg Bong im Alten Bahnhof begrüßen. Bong ist als Erfinder des bretonischen Kriminalkommissars Georges Dupin bekannt. Dessen Geschichten schreibt er unter dem Namen Jean-Luc Bannalec.

Gefahren für die Demokratie

Schon seit etlichen Jahren empfindet er allerdings Wut, wenn er die Gefahren für die Demokratie in Deutschland und Europa betrachtet. Daher war es Bong ein Bedürfnis, das Buch „Die Flamme der Freiheit” zu verfassen, die die Geschichte der Märzrevolution von 1848/49 beschreibt.

Das minutiös recherchierte Werk zeigt die Widerstände und Repressionen auf, die die demokratische Bewegung des frühen 19. Jahrhunderts durch Adel und Monarchie erfahren musste. Schon damals seien den Demokraten eine „Bundesrepublik Deutschland” und sogar eine „Europäische Union” vorstellbar gewesen, erläuterte Bong. Zu Zeiten, als es noch gar kein Deutschland gab, sondern das ganze Land aus Dutzenden kleiner Fürstentümer und Grafschaften bestand.

Die Vorstellung des Buches wurde von Kulturstaatssekretär Jürgen Hardeck, der einer der führenden Köpfe des rheinland-pfälzischen Kultursommers ist, geführt. Sabine Knorr-Henn las etliche Passagen aus dem Buch, das den Weg vom Scheitern der Revolution 1848 über die Restauration im späteren Kaiserreich und damit einen klaren Weg, unterbrochen vom kurzen demokratischen Aufflackern in der Weimarer Republik bis hin zur grausigen faschistischen Diktatur der Nazis, abbildet.

Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit

Jörg Bong stellte fest, dass die Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist, sondern ständig neu erkämpft und geschützt werden muss. Das weltweite Erstarken „populistischer Dummheiten“ sei auch heute noch eine Gefahr, der mit konsequentem demokratischem Widerstand entgegnet werden muss, so Bong.

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Kreis Neuwied