Historie Vor 50 Jahren kam das Aus für das Amtsgericht in Dierdorf - Zeitzeuge blickt mit RZ zurück: Als in Dierdorf noch Richter urteilten: Amtsgericht seit 50 Jahren weg
Historie Vor 50 Jahren kam das Aus für das Amtsgericht in Dierdorf - Zeitzeuge blickt mit RZ zurück
Als in Dierdorf noch Richter urteilten: Amtsgericht seit 50 Jahren weg
Jörg Niebergall
Dierdorf. Für die Dierdorfer ist ihr Marktplatz das zentrale Herzstück ihrer Stadt. Aber noch vor 50 Jahren sah es hier ganz anders aus: Da thronte mitten im Zentrum das alte Amtsgerichtsgebäude, grau, massiv und nicht gerade freundlich. Daran erinnert sich auch Paul Schütz (83) noch ganz genau: „Das war ein furchtbar hässlicher, beängstigender Kasten“, erzählt der Dierdorfer, der in unmittelbarer Nähe des Justizgebäudes aufwuchs. Der graue Bau fiel vor genau 50 Jahren dem Abrissbagger zum Opfer, die Zuständigkeiten wechselten nach Neuwied. Inzwischen sind nicht mal mehr die Grundmauern erkennbar: Wo früher Recht gesprochen wurde, befindet sich heute die Marktplatzbühne als beliebter Treffpunkt bei allen Festen und Märkten der Stadt.
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Seit dem 19. Jahrhundert war Dierdorf Sitz einer Gerichtskommission, die wie die Stellen in Asbach, Waldbreitbach und Linz der Aufsicht des Neuwieder Kreisgerichtsdirektors unterstanden. Ihr Geschäftskreis beschränkte sich auf die nächste Umgebung und war dazu bestimmt, den vom Kreisgericht entfernt wohnenden Parteien den Zugang zum Richter zu erleichtern.