Hohe Auszeichnung ist für den Burgbrohler auch mit Trauer verbunden
Hohe Auszeichnung für Burgbrohler: Bernd Fronnert mit dem Sportobelisken geehrt
csm_250_-_pm_-_ebling_verleiht_sport-obelisk_fuer_besondere_verdienste_im_sport_2fe8b683e3
Sportminister Michael Ebling (links) mit den Preisträgern Johann Benedom (von links), Karl-Heinz Thommes, Bernd Fronnert, Walter Benz sowie dem Präsidenten des Landessportbundes Wolfgang Bärnwick.
Sonndag/Landessportbund

Das Bild der blonden Frau mit den wachen Augen und dem entschlossenen Lachen steht auf dem Sideboard in Bernd Fronnerts Wohnzimmer. Daneben stehen frische Rosen, vor dem Bild brennt ein ewiges Licht und kaum zu übersehen, schwer und aus Marmor, der Sportobelisk und eine Urkunde des Ministers des Inneren und für Sport, Michael Ebling. Die Auszeichnung für sein ehrenamtliches Engagement im Sport hat er am 16. Oktober dieses Jahres erhalten.

Lesezeit 3 Minuten

Anlässlich der Verleihung des Sportobelisken sagte Minister Ebling: „Die Preisträgerinnen und Preisträger des Sportobelisken 2023 haben sich über mehrere Jahrzehnte hinweg in ihren jeweiligen Disziplinen für den Sport in Rheinland-Pfalz und ihre Mitmenschen engagiert. Sie alle haben in der Vergangenheit dazu beigetragen, den Sport zu stärken, ihn in all seinen Facetten zu fördern und die nächste Generation dazu zu ermutigen, die gleichen Werte von Fairness und Teamgeist zu leben. Die Auszeichnung mit dem Sportobelisken ist Ausdruck des Dankes und der Anerkennung für die großartigen und langjährigen Leistungen.“

Wenn Bernd Fronnert diese Worte noch einmal liest und dann das Bild seiner Frau anschaut, ringt er mit den Tränen. Seine Frau ist vor einem Jahr verstorben.

„Ich habe ihr viel zu verdanken. Bei allem, was ich tat, hat sie kräftig mitgeholfen“, sagt Bernd Fronnert. Aber es war zu viel. Das weiß er jetzt. Und so ist es nur folgerichtig, dass er im Vorfeld der Auszeichnung an Minister Ebling schreibt: „Ich fühle mich geehrt, bin dankbar und gerührt und werde mit Stolz diese Auszeichnung entgegennehmen. In all diesen Jahren habe ich meine Familie und insbesondere meine liebe Frau Antonia vernachlässigt. Ich widme daher diese ehrenvolle Auszeichnung meiner lieben Frau Antonia für all die Entbehrungen, die sie durch meine ehrenamtlichen Tätigkeiten in all den Jahren ertragen musste.“

Schon früh vom Pistolenschießen fasziniert

Und es waren nicht wenige dieser Tätigkeiten, die Bernd Fronnerts Leben ausfüllten. Schon als junger Marinesoldat faszinierte ihn das Pistolenschießen aus sportlicher Sicht. Da war es nur logisch, dass er sich nach dem Ende seiner Dienstzeit einem Schützenverein anschloss. „Mit dem traditionellen Uniformwesen der Schützen hatte ich nie etwas am Hut. Ich habe lange genug Uniform getragen“, betont Fronnert. „Mir ging es immer um den Sport.“ Folgerichtig verzichtete er auf die Anschaffung einer Schützenkluft, was den damaligen Schriftführer des Vereins zum sofortigen Rücktritt veranlasste. „So hatte ich meinen ersten Funktionärsposten schneller, als ich gucken konnte“, sagt Fronnert mit verschmitztem Lächeln.

Und die Funktionärsebene war es auch, auf der er sich Zeit seines Lebens engagierte. In verschiedenen Positionen innerhalb des Rheinischen Schützenbundes und im Fachverband Sportschießen Rheinland widmete er ein Leben dem Schießsport. So war er von 1980 bis 2020 Kampfrichter für den Deutschen Schützenbund und sorgte auf Deutschen Meisterschaften für faire Wettkämpfe. Aktuell ist Fronnert noch stellvertretender Vorsitzender des Fachverbandes Sportschießen Rheinland.

Motorsport als zweite Leidenschaft

Als würde ihn der Schießsport nicht schon genug fordern, hatte Fronnert aber noch Zeit für eine zweite Leidenschaft. „Von 1973 bis 2003 war ich Schatzmeister für den Motorsportclub AMC Brohltal. Da habe ich mit meinem BMW 1502 sogar mal ein paar Orientierungsfahrten gemacht“, erinnert sich Fronnert.

Und doch blieb neben dem ehrenamtlichen Engagement noch Zeit fürs Reisen. „Meine Frau und ich waren begeisterte Kreuzfahrer. Einmal sind wir von der arabischen Halbinsel über Indien nach Australien gefahren. Nur ans Nordkap, da haben wir es nie geschafft.“ Und ein Hobby hat der ausgezeichnete Schütze über all die Jahre gepflegt. Er kocht und backt leidenschaftlich gern für seine Kinder und Enkelkinder. „Eine Torte mit weniger als 600 Gramm Sahne ist keine Torte“, meint Fronnert und hat wieder ein Lächeln im Gesicht.

Der Sportobelisk Rheinland-Pfalz

Mit dem Sportobelisken vergibt das Ministerium des Innern und für Sport des Landes Rheinland-Pfalz jährliche eine Auszeichnung an fünf Sportlerinnen und Sportler des Landes, die sich seit mindestens 20 Jahren ehrenamtlich für ihren Sport engagieren oder sich als Sportlerin oder Sportler mit besonderer Vorbildfunktion herausragende Verdienste um den Sport erworben haben. Mit der Auszeichnung soll das Ehrenamt ins Rampenlicht gestellt werden, ohne das eine flächendeckende Struktur aus Sportvereinen und Sportverbänden nicht denkbar wäre.

Neben dem Burgbrohler Bernd Fronnert wurden Karl-Heinz Thommes (Prüm), Johann Benedom (Schifferstadt), Walter Benz Ludwigshafen) und Monika Sauer (Koblenz) mit dem Sportobelisken 2023 ausgezeichnet. Die Koblenzerin wurde für ihre Verdienste um den Turnsport ausgezeichnet. Außerdem wurde sie im Jahr 1998 in das Präsidium des Sportbundes Rheinland berufen und wurde 2016 dessen Präsidentin. Damit ist Monika Sauer die erste Frau in dieser Position. mmi

Ressort und Schlagwörter

Kreis Ahrweiler