Kein alltägliches Gedenken an die Opfer des NS-Regimes: Hunderte sind zum Schweigemarsch durch Koblenz gezogen
Der „neunteste November seit Langem“ in Koblenz: Dröhnender Schweigemarsch für die Opfer der Pogromnacht
Der Schweigemarsch passierte auch die Liebfrauenkiche. Viele Teilnehmer hielten elektrische Kerzen in Händen. Fotos: Peter Meuer
Peter Meuer

Vor 85 Jahren wurden deutschlandweit jüdische Geschäfte zerstört, es brannten Synagogen, Hunderte starben, Tausende wurden deportiert. Jahr für Jahr erinnern Gedenkveranstaltungen an die Reichspogromnacht. Beim Schweigemarsch in der Koblenzer Altstadt, der unter Polizeischutz durch die Straßen zog, zeigte sich nun: In diesem Jahr rückt 1938 ganz nah. Der Konflikt im Nahen Osten und die Terrorangriffe der Hamas auf Israel haben die Vergangenheit ins Hier und Jetzt katapultiert.

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Noch ist da Dämmerung am Koblenzer Florinsmarkt, um kurz nach fünf am Donnerstag. Tauben flattern schwirrend umher, werfen sich in den Wind. Menschen warten mit hochgeschlagenen Kragen und ernsten Blicken auf die Dunkelheit. Und damit auf den Beginn des Gedenkens an die Opfer der Reichspogromnacht vor genau 85 Jahren, als deutschlandweit jüdische Geschäfte zerstört wurden, als Synagogen brannten, Hunderte starben, Tausende deportiert wurden.

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