Mainz

Erst Mainz, dann Koblenz: Enten schwimmen für Loriot

Foto: Michael Bellaire

Es war ein kleiner, aber quietschiger Trauermarsch. Die „Kultur Terror Gruppe“ und Gleichgesinnte zogen mit gelben Plastikenten zu Ehren des verstorbenen Humoristen Loriot durch Mainz. Am kommenden Sonntag ist eine ähnliche Aktion auch in Koblenz geplant.

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Mainz – Es war ein kleiner, aber quietschiger Trauermarsch. Die „Kultur Terror Gruppe“ und Gleichgesinnte zogen mit gelben Plastikenten zu Ehren des verstorbenen Humoristen Loriot durch Mainz. Am kommenden Sonntag ist eine ähnliche Aktion auch in Koblenz geplant.

Einen Nachruf spezieller Natur hatte die „Kultur Terror Gruppe“ in Mainz organisiert.

Michael Bellaire

Für den kürzlich verstorbenen Humoristen trafen sich die trauernden Fans am Sonntag am Theater.

Michael Bellaire

Gemeinsam mit wackeren Gleichgesinnten zogen sie in Richtung Rhein...

Michael Bellaire

... und wahrten die Contenance.

Michael Bellaire

Quiiiiiiietsch!

Michael Bellaire

Für Verpflegung war gesorgt.

Michael Bellaire

Brillenträger klar im Vorteil!

Michael Bellaire

Achtung, Ente im Anflug!

Michael Bellaire

Gelandet.

Michael Bellaire

Während die einen die Enten...

Michael Bellaire

... mit Schmackes zu Wasser ließen...

Michael Bellaire

...war diese junge Frau hier eher liebevoll bei der Sache.

Michael Bellaire

Tschüss Entchen, tschüss Loriot!

Michael Bellaire

Ausgestattet mit gelben Plastikenten und einem geblümten Stoffbanner, auf dem in großen Lettern „Trauer um Loriot“ prangte, machten sich rund 25 Passanten vom Gutenbergplatz zum Stresemann-Ufer auf, um in Gedenken an den verstorbenen Humoristen Loriot Quietscheentchen zu Wasser zu lassen.

Organisiert hatte den nicht ganz ernst gemeinten Trauermarsch die „Kultur Terrorgruppe“, die bereits mit Aktionen wie dem Guttenberg-Seitenhieb „Geistiges Eigentum für Alle“ und der Anti-Nazi-Kampagne „Wenn schon braun, dann Nutella!“ auf sich aufmerksam gemacht hatte. Organisator Max Lindemann und seine „angepassteste Terrorgruppe der Welt“ begrüßten die Trauergemeinde mit frisch gekochten Suppennudeln, die um das Brillengestell ihrer Träger oder über die Nasen der Teilnehmer drapiert wurden. In einem Bottich mit blau gefärbtem Wasser ließen die Spaß-Aktivisten rund 30 Enten schwimmen, die anschließend auf einem fahrbaren Untersatz quer durch die Altstadt gekarrt wurden – was seitens der vorbeiflanierenden Menschen Verwunderung und Schmunzeln provozierte.

Am Rhein angekommen, entließ die Truppe unter gelegentlichen Ausrufen à la „Früher war mehr Lametta!“ und „Ein Klavier, ein Klavier!“ die gelben Plastikentchen in die Fluten des Rheins. Denn nach dem ganzen Gezeter zwischen Kloebner und Müller-Lüdenscheid in ihrer Badewanne („Herr Doktor Kloebner, ich leite eines der bedeutendsten Unternehmen der Schwerindustrie und bin Ihnen in meiner Badewanne keine Rechenschaft schuldig“), sei es „jetzt mal gut. Jetzt kann man die Ente auch mal zu Wasser lassen“, erklärte Lindemann. Die Aktion war über Facebook organisiert worden, einen Aufruf „Loriot-Gedenken: Wir lassen die Ente zu Wasser“ gibt es auch für kommenden Sonntag in Koblenz.

Der Amerikanistik-Student Lindemann heckt seit 2008 mit Felix Drumm, der sich in den „Bekennerschreiben“ der Truppe als „Schunke III.“ bezeichnet, satirische Aktionen aus. Die „lose organisierte“ Gruppe hat zuletzt auf dem Campus der Uni eine „Guerilla-Bar“ eingerichtet, „um wieder etwas Leben auf den Campus zu bringen“, so Lindemann. Gut angekommen ist der Trauerzug mit Quietscheentchen allemal. „Großartig“, fand etwa Andrea Steinmüller die Aktion. Sie hatte ihre Ente vorm Wassern mit dem Loriot-Zitat „Das wär doch nicht nötig gewesen!“ verziert. Sabrina Schmidt