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Koblenz

Zwischen den Geschlechtern: Koblenzer verarbeitet seine Erlebnisse als Transgender in der Kunst

Von Stefan Schalles
Jonas wahre Identität nimmt allmählich scharfe Züge an: Seine Leidenschaft für die Fotografie nutzt der 27-Jährige als künstlerisches Mittel zum Ausdruck seiner Gefühle – aber auch um den Weg von seinem männlichen Geburts- hin zum weiblichen Identitätsgeschlecht zu dokumentieren. Foto: privat
Jonas wahre Identität nimmt allmählich scharfe Züge an: Seine Leidenschaft für die Fotografie nutzt der 27-Jährige als künstlerisches Mittel zum Ausdruck seiner Gefühle – aber auch um den Weg von seinem männlichen Geburts- hin zum weiblichen Identitätsgeschlecht zu dokumentieren. Foto: privat

Es gibt diesen einen Moment, in dem der Widerspruch zwischen Wunsch und Wirklichkeit plötzlich in seltener Deutlichkeit zutage tritt. In den meisten Fällen haben solche Schlüsselerlebnisse einen negativen Charakter, in diesem speziellen ist das anders: „Du hast wirklich toll gesungen und eine gute Stimme.“ Am Ende sind es neun Worte aus dem Mund eines Festivalbesuchers, die die letzten Bruchstücke verbliebenen Zweifels verdrängen. Keine Beleidigung, keine Provokation, sondern ein Kompliment für seine Stimme, eine gut gemeinte Äußerung zu einem essenziellen Wesensmerkmal seiner damaligen Identität als Frau – doch eine Frau möchte Jona nicht sein.

Lesezeit: 7 Minuten
Wenn der 27-jährige Koblenzer über seine Erlebnisse in den vergangenen Jahren spricht, über den Findungsprozess mit all seinen großen und kleinen Rückschlägen, dann tut er das stets in ruhigem Ton. Jona ist ein reflektierter Mensch, bescheiden und angenehm im Umgang, entschieden in der Sache. „Ich hasse die Phrase ,im falschen ...