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Koblenz

„La Bohème“ oder: Einmal um die ganze Welt

Von Claus Ambrosius

Oper ist künstlich. Menschen singen einander an, statt miteinander zu reden, und alle akzeptieren das. Gestandene Mannsbilder geben den jungen Burschen, honorige Kammersängerinnen schminken sich ein bisschen mehr auf jugendlich: Opernstimmen müssen reifen, das gehört zu den Notwendigkeiten des Musiktheaters noch deutlicher dazu als bei anderen Bühnenkünsten.

Lesezeit: 4 Minuten
Wenn Tradition im Weg steht Manche Künstlichkeit hat sich aber auch über die Jahrzehnte unter dem Deckmantel der Inszenierungstradition zwischen die Oper und ein nicht komplett von ihr überzeugtes Publikum geschoben. Beispiel: Giacomo Puccinis „La Bohème“, uraufgeführt vor immerhin 121 Jahren. Wer den Text liest, bekommt eine handfeste Geschichte mitten aus ...