Janacek-Oper am Theater Koblenz: „Das schlaue Füchslein“ in emotionaler Einöde
Von Claus Ambrosius
Er ist ein wahrer Monolith: Der tschechische Komponist Leos Janacek (1854–1928) gibt der Nachwelt viele Rätsel auf, er ist keiner Komponistenschule zuzuordnen, steht mit seinen Werken wie aus der Zeit gefallen da – und beeindruckt mit ihnen doch immer wieder tief. Gute Aufführungen seiner „Jenufa“ oder „Katja Kabanowa“, der „Sache Makropulos“ oder von „Aus einem Totenhaus“ haben das Zeug, lange Jahre in Erinnerung zu bleiben, mit starken Protagonisten Operngeschichte zu schreiben. Und da gibt es noch das 1924 uraufgeführte „Schlaue Füchslein“ , das sich interessanterweise in jüngster Zeit einen Platz unter den meistgespielten Janacek-Werken erobert hat. Eine seltsame Fabel, in der Tiere und Menschen singend agieren, die Grenzen ihrer Welten verschwimmen und sich alles in der Betrachtung der ewigen Prozesse der Natur auflöst, ist vom Stoff her nicht leicht überzeugend auf die Bühne zu bringen, wenn man es nicht bei pittoresker Waldidylle samt dunkler Schatten belassen will.
Lesezeit: 4 Minuten
In Frankfurt hatte Regisseurin Ute Engelhardt in der vorletzten Spielzeit die Fabel in eine Geschichte unserer Zeit verwandelt, in der die Tierwelt wie Rockerbanden die Betonvorstadt unsicher machte, am Staatstheater Darmstadt ging Dirk Schmeding dem Freiheitsdrang der Jugend nach, der – dachte man sich die vielen Fuchsschwänze der Kostüme weg ...
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