Plus
Frankfurt

Die Frankfurter „Emilia Galotti“ beschreitet neue Wege

Ihr flitterndes Eheglück ist vorbei, bevor es richtig beginnen kann: Emilia (Sarah Grunert) und Graf Appiani (Wolfgang Vogler). Foto: Thomas Aurin
Ihr flitterndes Eheglück ist vorbei, bevor es richtig beginnen kann: Emilia (Sarah Grunert) und Graf Appiani (Wolfgang Vogler). Foto: Thomas Aurin

Wie der mächtige Gonzaga vor dem anfangs geschlossenen, gewaltigen Eisernen Vorhang des Schauspiels Frankfurt hin und her schlurft, erscheint er von Statur und Charakter als kleiner und lächerlicher Mann. Der Prinz suhlt sich in vermeintlich unsterblicher Liebe zu einer Bürgerstochter. Zugleich bejammert er weinerlich seine Unentschlossenheit, wie die schöne Emilia zu gewinnen sei.

Lesezeit: 3 Minuten
Neue Schlusswendung Zur Premiere kam am Wochenende Lessings „Emilia Galotti“. Das Trauerspiel von 1772 beginnt hier als Schmunzeln machende Humoreske und endet nach zwei pausenlosen Stunden anders als geschrieben. Der Machthaber ist in David Böschs Inszenierung vom Start weg als Jammerlappen diskreditiert. Die Ausübung der absolutistischen Tyrannei liegt in den Händen des ...