Plus

„Das Traumschiff“: Seichte Unterhaltung in seichten Gewässern?

Von Wolfgang M. Schmitt
Darf man zum Abschied weinen? Chefhostess Beatrice (Heide Keller) verlässt das Traumschiff. Kreuzfahrtdirektor Oskar Schifferle (Harald Schmidt) aber bleibt an Bord der ZDF-Produktion. Foto: ZDF/Dirk Bartling
Darf man zum Abschied weinen? Chefhostess Beatrice (Heide Keller) verlässt das Traumschiff. Kreuzfahrtdirektor Oskar Schifferle (Harald Schmidt) aber bleibt an Bord der ZDF-Produktion. Foto: ZDF/Dirk Bartling

Nach 36 Jahren verlässt Heide Keller das „Traumschiff“. Grund genug, die Schauspielerin der Chefhostess Beatrice zu würdigen und die ZDF-Reihe zu rühmen. Beides mag überraschen, ist doch weder Kellers Rolle komplex noch sind die „Traumschiff“-Folgen anspruchsvoll. Wir befinden uns in den seichten Gewässern der TV-Unterhaltung, anscheinend nur produziert, um die Feiertagsstimmung nicht zu trüben. Als Phänomen ist das „Traumschiff“ dennoch hochinteressant, denn die Sendung ist eine der letzten Konstanten im deutschen Fernsehen und bei den Zuschauern noch immer sehr beliebt. Aber warum nur?

Lesezeit: 4 Minuten
Weil kein Format so sehr zu beruhigen vermag wie dieses. Da ist zunächst die sanft wogende Titelmusik von James Last, deren kaum nach echten Instrumenten klingenden Streicher die Couchlandschaft des Zuschauers in ein Inselparadies verwandeln. Dann die obligatorische Begrüßung der Gäste durch Beatrice: In den ersten sieben Minuten einer jeden ...