Kiel (dpa) – Viel Zeit bleibt Holstein Kiels Trainer Marcel Rapp und seinen Spieler nicht, um die erschreckende Leistung beim 0:3 gegen Mainz 05 aufzuarbeiten. Schon am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) steht die Partie gegen den Bundesliga-Mitaufsteiger und Abstiegs-Konkurrenten FC St. Pauli an. Mit einer Niederlage in Hamburg würde die KSV Holstein vorerst den Kontakt zum Relegationsplatz verlieren.
«Wir gucken uns das Spiel gegen Mainz an. Wir reden mit den Jungs darüber, wollen wissen, was ihre Meinung ist vom Spiel», sagte Rapp. «Es wird jetzt nichts Verrücktes passieren. Wir werden trainieren, und dann werden wir uns gut vorbereiten auf St. Pauli.» Es werde keine Wunderdinge geben, «weil wir uns zusammen in der Verantwortung sehen».
Warum jetzt der Rückschlag?
Zu besprechen wird es zwischen Trainer und Mannschaft einiges geben. Die kaum erstligareife Vorstellung der Kieler gegen die starken Mainzer kam zu diesem Zeitpunkt etwas überraschend. Vor drei Wochen hatten die Kieler noch mit dem 1:0 gegen den 1. FC Heidenheim den ersten Sieg in der Fußball-Bundesliga ihrer Vereinsgeschichte gefeiert.
Auch beim unglücklichen 1:2 bei Werder Bremen überzeugte das Team von der Förde und schien sich allmählich dauerhaft an das Bundesliga-Niveau anzupassen. Der Rückschlag gegen Mainz war hingegen in der Wucht unerwartet. «Heute ist es ein Scheiß-Tag für alle», sagte Mittelfeldspieler Nicolai Remberg.
Kollektiver Ausfall
Schwach in den Zweikämpfen, fahrig im Spielaufbau, gedanklich zu langsam – es war ein kollektiver Ausfall, der zur Niederlage führte. «Das Spiel war heute 90 Minuten lang nicht unser Anspruch. Deswegen müssen wir das analysieren, hart arbeiten und das nächste Wochenende besser machen», sagte Torwart Timon Weiner, der als einziger Kieler Normalform gegen die Mainzer gezeigt hatte.
Ist Holstein Kiel über Bundesliga-tauglich? Diese Frage stellt sich für Rapp nicht. «Wir wussten vor der Saison, dass es schwierige Phasen gibt. Wir wussten auch, wenn wir ehrlich sind, dass es auch mal so ein Spiel gehen kann. Ein Spiel gegen eine Mannschaft, bei der man vielleicht denkt, da sollte man gewinnen und dann einfach verliert und keine Chance hat», sagte der 45-Jährige. Das habe man vor der Saison gewusst. «Und jetzt geht es darum, damit umzugehen», sagte Rapp.
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