Vor dem Absprung
Flaute im Betrieb: Jetzt Zwischenzeugnis anfordern?
Ein Stift liegt auf einem Zwischenzeugnis
Ein Stift liegt auf einem Zwischenzeugnis
Andrea Warnecke. DPA

Die Stimmung im Unternehmen ist schlecht, betriebsbedingte Kündigungen drohen: Wer dann auf der sicheren Seite will, kann sich wegbewerben. Sollte man dafür nach einem Zwischenzeugnis fragen?

Leipzig/München (dpa/tmn) – Nach einem Zwischenzeugnis zu fragen, wenn sich Schließungen und Entlassungen beim eigenen Arbeitgeber abzeichnen, kann eine gute Idee sein. Das sagt Arbeitspsychologe Hannes Zacher von der Universität Leipzig. «Es gibt einen psychologischen Vertrag zwischen Arbeitnehmer und -geber, der ist durch eine Krise gefährdet.» An diesem Punkt sollte man versuchen, sich so gut es geht abzusichern, und nach neuen Möglichkeiten umsehen.

Bewerbung auch ohne Zwischenzeugnis möglich

Andere sehen den Schritt eher skeptisch. Nach einem Zwischenzeugnis zu fragen, sei meist ein deutliches Zeichen für den eigenen Wechselwillen, sagt Carolin Klaus, die als Business Coach und Beraterin für Personalentwicklung arbeitet.

Sie hält es für besser, das Zeugnis nach einem abgeschlossenen Projekt, nach einem Stellenwechsel innerhalb des Unternehmens oder wenn sich die Führungskraft ändert, anzufordern. Aber auch wer keine Gelegenheit sieht, die Frage an passender Stelle unterzubringen, muss sich nicht zwingend Nachteile fürchten. «Ich würde es aber nicht überbewerten, man kann sich auch ohne bewerben», so Klaus.

© dpa-infocom, dpa:241121-930-295773/1

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