Mainz

VdK-Vorstand wehrt sich gegen Vorwürfe

Unruhige Zeiten in der Zentrale des VdK Landesverbands. 
Foto: Nöthen
Unruhige Zeiten in der Zentrale des VdK Landesverbands. Foto: Nöthen

Der VdK-Landesverband hat sein Schweigen gebrochen – ein Befreiungsschlag wurde es freilich nicht. Die meisten Vorwürfe bleiben im Raum und die Landesregierung pocht weiter auf Aufklärung.

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Erstmals seit Bekanntwerden der massiven Vorwürfe gegen den Vorstand und vor allem den Vorsitzenden Andreas Peifer gab der Verband nach seiner gestrigen Krisensitzung eine Stellungnahme heraus in der er die öffentlichen Anschuldigungen als „feige“ bezeichnete. Demnach sollen sich die Führungsgremien – Vorstand und Landesverbandsausschuss (Aufsichtsrat) – mehrheitlich hinter den amtierenden Vorsitzenden Andreas Peifer gestellt haben.

Allerdings: Die Landesverbandsausschuss-Vertreter aus den südlichen Bezirken sowie aus dem Kreisverband Mainz-Bingen, die rund 40 000 Mitglieder repräsentieren, hatten sich dazu entschlossen, nicht an dem Treffen teilzunehmen, darunter auch diejenigen, die Peifer bereits zum 22. Mai den Rücktritt nahe gelegt hatten. Aus ihrer Sicht, so war zu vernehmen, sei das Treffen überflüssig gewesen.

Dennoch: Angesichts dieser großen Zahl an repräsentierten unzufriedenen Verbandsmitgliedern spricht der Verbandsvorstand von „neun Einzelpersonen“, die den Rücktritt gefordert hätten. Zudem wehrt sich der Vorstand gegen den Vorwurf der Intransparenz: „Die Gremien seien über die aktuellen Verbandsthemen und Zahlen informiert worden.“

In Sachen VdK mobil sieht der VdK-Vorstand den schwarzen Peter bei der Landesregierung. Der Fahrdienst habe eingestellt werden müssen, „weil das Wirtschaftsministerium bereits erteilte Lizenzen für die Pilotkreisverbände wieder entzogen und die Auflagen plötzlich verändert hatte“, heißt es im VdK-Schreiben. Das zuständige Sozialministerium widerspricht dem nachdrücklich und verweist auf die Antwort auf eine kleine Anfrage im Landtag vom 31. Januar. Demnach waren es vor allem handwerkliche Fehler seitens des VdK, die zum Scheitern führten. Darin heißt es etwa, dass ein geplanter Rahmenvertrag mit den Krankenkassen nicht zu Stande kam, die VdK-Mitglieder eher „zurückhaltend bei der Nutzung“ waren und „eine notwendige Anpassung des Konzepts an die Anforderungen des Personenbeförderungsgesetzes durch den VdK nicht vorgenommen“ wurde. Die aus VdK-Sicht „überflüssige“ Forderung von Ministerin Malu Dreyer nach „lückenloser Aufklärung“ bleibt nach Auskunft des Ministeriums mit Nachdruck bestehen.

„Die Ministerin bekräftigt ihre Forderung nach Aufklärung aller Vorwürfe“, teilt eine Sprecherin mit. Bei einem so großen Verband wie dem VdK bestehe „breites öffentliches Interesse“. Andreas Nöthen