Simmern

Rheinböllen holt Reifenschneider und Abraham

Die Unzenberger um (von links) Steven Tittel, Christian Kleid und Daniel Georg haben am Sonntag den SV Niederwerth zu Gast. In Oppertshausen wollen sie mit einem Sieg die 40-Punkte-Marke knacken. Derzeit haben sie 38 Zähler auf dem Konto.  Foto: Andreas Walz
Die Unzenberger um (von links) Steven Tittel, Christian Kleid und Daniel Georg haben am Sonntag den SV Niederwerth zu Gast. In Oppertshausen wollen sie mit einem Sieg die 40-Punkte-Marke knacken. Derzeit haben sie 38 Zähler auf dem Konto. Foto: Andreas Walz

Zweimal zu Hause, zweimal auswärts – das ist das Programm der vier Hunsrücker Fußball-Bezirksligisten am Wochenende. Die schwierigste Partie steht wohl den noch abstiegsgefährdeten Argenthalern bevor.

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FC Gönnersdorf – TuS Kirchberg (Sa., 17.15 Uhr). Gönnersdorf zog nach dem 1:6 gegen Unzenberg vor einer Woche die Reißlinie und entließ Trainer Achim Höllen. Wolfgang Reuß hat nun das Sagen, steht aber vor einer Mammutaufgabe bei neun Punkten Rückstand auf den Fünftletzten Urmitz. „Ich habe Gönnersdorf bisher dreimal zu Hause gesehen und da haben sie nie wie ein Absteiger gespielt“, warnt Kirchbergs Trainer Christian Schneider vor dem Drittletzten. Kirchberg bezwang vor sechs Tagen als erstes Team den Meister Oberwinter. Das 1:0 schmeckte Schneider besonders aus einem Grund: „Nach elf Gegentoren in zwei Auswärtsspielen war ich froh, dass die Null wieder stand.“ Seinen Anteil daran hatte auch Patrik Berns. Der A-Junior, eigentlich Stürmer, feierte sein Bezirksliga-Debüt – und das als Rechtsverteidiger. „Das hat er gut gemacht. Patrik ist ein großes Talent. Schön, dass er bei uns bleibt“, sagt Schneider, der keinen Abgang befürchten muss. Als Zugang ist Sohrens Torjäger Alex Singer weiterhin im Gespräch. Ob Singer kommt, hängt wohl davon ab, ob Sohren in die Bezirksliga aufsteigt oder nicht. Schneider wollte das nicht kommentieren. Zurück zum Spiel in Gönnersdorf: Kirchberg fehlen weiterhin Peter Kunz (verletzt), Christopher Wild (in England) und Tobias Klein (verletzt) – und morgen der privat verhinderte Artur Stürz.

TuS Rheinböllen – SF Höhr-Grenzhausen (So., 14.45 Uhr). Personell ist der TuS vor dem Spiel gegen Höhr-Grenzhausen nicht gerade auf Rosen gebettet. Zum einen wird Kapitän Philipp Steigerwald wegen seiner Fleischwunde ausfallen, zum anderen Torjäger Benjamin Reiner aus privaten Gründen. Steigerwalds entzündete Fleischwunde macht mehr und mehr Probleme, eventuell droht ihm sogar das Saisonaus. „Die Ärzte haben etwas von vier bis sechs Wochen gesagt“, erklärt TuS-Coach Peter Ritter. Damit dürfte fast klar sein, dass die gleiche Startelf wie beim 0:2 in Urmitz auflaufen wird, da die Ersatzspieler entweder erst kurz von einer Verletzung genesen sind wie Marius Augustin oder Trainingsrückstand wegen Schichtdienst haben wie Kevin Schener. Oder Standby-Spieler sind wie Ercan Öczep oder Stefano Abraham, die zuletzt aushalfen.

Apropos Abraham: Kommende Saison wird es einen zweiten Akteur mit diesem Nachnamen beim TuS geben, vom B-Süd-Ligisten TSV Mengerschied kommt Stefanos jüngerer Bruder Christian Abraham. Er war schon in der Vorsaison ein Thema, aber das zerschlug sich kurzfristig. „Er hat uns schon im Winter zugesagt“, erklärt Heiko Unverzagt, Teammanager des TuS. „Er will es nochmal in der Bezirksliga probieren“, sagt Unverzagt zum schnellen Außen, der in Biebertal schon Bezirksliga-Luft geschnuppert hat.

In der Bezirksliga hat Marc Reifenschneider noch nicht gespielt, dafür aber in der Rheinlandliga – und zwar im Tor des FC Karbach. Der 19-jährige Dommershausener gehörte in den beiden vergangenen Jahren dem Torhüter-Trio des FCK an, kam aber dauerhaft nicht an Florian Bauer und Lukas Schmitt vorbei. Jetzt sucht das große Talent in Rheinböllen eine neue Herausforderung. „Wir freuen uns natürlich, dass er zu uns kommt“, sagt Unverzagt, vergisst aber nicht den derzeitigen Keeper des TuS: „Es wird einen offenen Zweikampf mit Marvin Heinz geben, schließlich hat er jetzt zwei Spielzeiten hintereinander für uns gespielt.“ Und wird das auch gegen Höhr-Grenzhausen tun, Ritter erwartet ein „nickliges Spiel, das war es immer. Ich denke, es wird eine hart umkämpfte Partie“.

SG Unzenberg/Sargenroth – SV Niederwerth (So., 15 Uhr, in Oppertshausen). Für Unzenberg geht es um nicht mehr viel, für die Gäste dafür um alles, nämlich den Klassenerhalt. Darauf stellt Unzenbergs Trainer Markus Stelter sein Team ein: „Ich erwarte sie so, dass sie alles geben werden. Sie haben eine gute Rückrundenstatistik, Ergebnisse wie ein 3:2 in Bengen, ein 0:0 gegen Andernach oder zuletzt das 2:0 gegen Gönnersdorf sprechen für sich. Sie haben ordentlich Punkte gesammelt.“

Letzteres will aber Unzenberg auch noch – vor allem zu Hause: „Unser Ziel sollte sein, dass wir gerade unsere Heimspiel noch gewinnen, um noch einige Punkte zu sammeln und die Saison anständig zu Ende zu bringen.“ 38 Punkte aus 25 Spielen stehen derzeit zu Buche, zu Hause hat Unzenberg neben Niederwerth noch Fast-Absteiger Immendorf und Absteiger Hausen zu Gast. Auswärts geht es nach Rheinböllen und Plaidt. Personell wird sich in diesen Partien nicht mehr viel zum Besseren wenden bei den Hunsrückern: Patrick Sehn-Henn wird weiter verletzt fehlen. „Der Kader ist dünn, einige sind angeschlagen, aber bei uns geht viel über den Willen, das ist eine sehr positive Eigenschaft der Mannschaft“, lobt Stelter.

FC Metternich – SG Argenthal/ Liebshausen/Mörschbach (So., 16.30 Uhr). Für die Argenthaler, die sich im Abstiegskampf mit nun 32 Punkten etwas Luft nach ganz unten verschafft haben, hält der Spielplan nacheinander das Treffen mit den Top-Teams der Liga parat. Am Sonntag steht die Partie in der Metternicher Kaul beim Zweiten an, danach geht es am kommenden Mittwoch zu Hause gegen Andernach, bevor sich der Meister Oberwinter ebenfalls in Liebshausen die Ehre gibt. Dort war zuletzt Plaidt zu Gast, aber Schwegel war längst nicht mit allem zufrieden. „Das Anlaufen war nicht gut, es hat ellenlang gedauert, bis wir vor Ort waren. Da müssen wir resoluter werden. Wenn wir so in Metternich auftreten...“, sagt er und lässt den Schluss offen. Es fällt nicht schwer, den Satz ihn zu beenden: Dann wird es schwer für Argenthal. Deswegen sagt Schwegel: „Wir müssen gegen die Top Drei Top-Leistungen abrufen.“ Zumindest in Metternich und gegen Andernach wird ihm dabei der zuletzt starke Erdusch Gubetini fehlen. Er fiel gegen Plaidt auf die Schulter, spielte weiter und klagte erst tags darauf über starke Schmerzen. Ein Besuch beim Arzt brachte noch keine endgültige Analyse, die soll erst ein MRT-Befund liefern. Es besteht Verdacht auf Bänderriss. Erste Alternative auf den Posten in vorderster Front ist Routinier André Kaspar. „André ist eine unheimlich wichtige Figur in dieser Phase und mit seiner Erfahrung nicht wegzudenken. Ich brauche eigentlich beide“, sagt Schwegel. Ansonsten hat er alle Mann an Bord. Die Absage von Torwart Niklas Massmann, der nun doch bei A-Ligist SG Soonwald bleibt, kann Schwegel nachvollziehen. „Bei Michael Reuther war nicht klar, ob er bleibt. Das ist aber geklärt und dann ist er natürlich die Nummer eins.“ Zweiter Mann bei Argenthal ist Youngster Axel Cygan.

Zur Abstiegssituation: Aktuell würden vier Mannschaften absteigen, auf den Viertletzten Niederwerth beträgt der Abstand nur vier Punkte. mb/bon