Karlsruhe

Nach Bankraub: Tödliche Schießerei im Weihnachtstrubel

Freitagnachmittag in der belebten Karlsruher Innenstadt: Ein Mann und eine Frau überfallen eine Bank und schießen anschließend auf die Polizei. Eine Beamtin wird verletzt, beide Räuber werden erschossen. Wie durch ein Wunder kommt kein Passant zu Schaden.

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Karlsruhe – Freitagnachmittag in der belebten Karlsruher Innenstadt: Ein Mann und eine Frau überfallen eine Bank und schießen anschließend auf die Polizei. Eine Beamtin wird verletzt, beide Räuber werden erschossen. Wie durch ein Wunder kommt kein Passant zu Schaden.

Freitagnachmittag in der belebten Karlsruher Innenstadt: Ein Mann und eine Frau überfallen eine Bank und schießen anschließend auf die Polizei.

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Eine Beamtin wird verletzt, beide Räuber werden erschossen. Wie durch ein Wunder kommt kein Passant zu Schaden.

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Die erschossenen Bankräuber waren wohl die als „Gentleman-Räuber“ gesuchten Täter.

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Der Mann und die Frau fielen durch eine gewissen Höflichkeit bei ihren Überfallen auf.

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Die Straßenbahnhaltestelle Karlstor ist keine 20 Meter entfernt. Durch die Scheiben des Wartehäuschens sind auf dem Bürgersteig Männer in weißen Anzügen zu sehen

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Sie sichern im Schneeregen den Tatort, an dem zwei Bankräuber erschossen wurden. Näher lassen die Sicherheitskräfte niemanden heran.

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Die beiden Bankräuber, ein Mann und eine Frau, starben bei einem Schusswechsel mit der Polizei, eine Beamtin wurde ins Bein getroffen und schwer verletzt. Passanten, angelockt vom Blaulicht, können nur von Ferne einen Blick erhaschen. Die Straßenbahnhaltestelle selbst liegt hinter dem rot-weißen Absperrband der Ermittler.

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Auf der einen Seite der Kreuzung die Spurensicherung, auf der anderen Seite, getrennt durch eine vierspurige Straße, die Volksbank, der Ort des Überfalls.

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Polizisten laufen hinein- und hinaus, auch ein Notfallseelsorger ist dabei.

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Spurensicherung

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„Die beiden Räuber sind aus der Bank herausgekommen und haben die Straße überquert“, sagt ein Polizeisprecher. „Da war ein Streifenwagen bereits im Anmarsch. Als sie ihn gesehen haben, sind sie etwas schneller gelaufen.“

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Doch sie waren nicht schnell genug. Als die Beamten sie stellten, zogen die Räuber auf dem Gehweg die Waffen. „Das haben wir auch nicht alle Tage“, kommentiert ein Streifenpolizist den Vorfall. Ihm ist die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, dass seine Kollegen noch leben.

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Die Schaulustigen am Absperrband schütteln die Köpfe. Immer wieder fallen die Worte „Wahnsinn“ und „Was für ein Glück, dass niemand getroffen wurde.“

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Ein Mann fachsimpelt: „Dass kann ich mir nur mit der Schussrichtung erklären, die ja schräg zum Bürgersteig verlaufen ist.“

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„Das ist doch krank, mitten auf der Straße rumzuballern.“

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Stichwort „Gentlemen-Räuber“: Dieses Pärchen treibt seit 15 Jahren in Nordbaden und der Südpfalz sein Unwesen.

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Etwa 20 Überfälle sollen auf deren Konto gehen.

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Die Straßenbahnhaltestelle Karlstor ist keine 20 Meter entfernt. Durch die Scheiben des Wartehäuschens sind auf dem Bürgersteig drei Männer in weißen Anzügen zu sehen, die im Schneeregen den Tatort sichern, an dem zwei Bankräuber erschossen wurden. Näher lassen die Sicherheitskräfte niemanden heran. Die beiden Bankräuber, ein Mann und eine Frau, starben bei einem Schusswechsel mit der Polizei, eine Beamtin wurde ins Bein getroffen und schwer verletzt.

Die Passanten, angelockt vom Blaulicht, können nur von Ferne einen Blick erhaschen. Die Straßenbahnhaltestelle selbst liegt hinter dem rot-weißen Absperrband der Ermittler. Auf der einen Seite der Kreuzung die Spurensicherung, auf der anderen Seite, getrennt durch eine vierspurige Straße, die Volksbank, der Ort des Überfalls. Polizisten laufen hinein- und hinaus, auch ein Notfallseelsorger ist dabei.

„Die beiden Räuber sind aus der Bank herausgekommen und haben die Straße überquert“, sagt ein Polizeisprecher. „Da war ein Streifenwagen bereits im Anmarsch. Als sie ihn gesehen haben, sind sie etwas schneller gelaufen.“ Doch sie waren nicht schnell genug. Als die Beamten sie stellten, zogen die Räuber auf dem Gehweg die Waffen. „Das haben wir auch nicht alle Tage“, kommentiert ein Streifenpolizist den Vorfall. Ihm ist die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, dass seine Kollegen noch leben.

Die Schaulustigen am Absperrband schütteln die Köpfe. Immer wieder fallen die Worte „Wahnsinn“ und „Was für ein Glück, dass niemand getroffen wurde.“ Ein Mann fachsimpelt: „Dass kann ich mir nur mit der Schussrichtung erklären, die ja schräg zum Bürgersteig verlaufen ist.“ Sein Gesprächspartner unterbricht ihn. „Das ist doch krank, mitten auf der Straße rumzuballern.“

Auf der Straße sind auch in den Abendstunden noch viele Menschen unterwegs. Viele laufen in die Absperrung hinein und werden von den Polizisten verscheucht. Nur der Bürgersteig gegenüber der Bank lässt noch einen Durchschlupf, durch den sich alle drängen müssen, Frauen mit großen Einkaufstaschen genauso wie Radfahrer.

Die meisten haben es eilig, dem nassen Wetter zu entfliehen. Andere bleiben stehen und blicken fragend auf ihre Nachbarn mit der Bitte um Informationen. Plötzlich macht das Stichwort „Gentlemen-Räuber“ die Runde. Dieses Pärchen treibt seit 15 Jahren in Nordbaden und der Südpfalz sein Unwesen. Etwa 20 Überfälle sollen auf deren Konto gehen.

„Dazu können wir noch nichts sagen“, lautet der offizielle Kommentar der Ermittler. „Die Identifizierung ist noch nicht abgeschlossen.“ Das Räuberpaar hat seinen Spitznamen weg, weil es bislang durch gute Manieren aufgefallen ist – auch wenn die Polizei nicht müde wird, auf die Traumatisierung der Angestellten durch die Überfälle hinzuweisen. Sollte sich herausstellen, dass das Räuberpärchen für die Schießerei verantwortlich ist, wird der Titel „Gentlemen“ wohl endgültig Geschichte sein.

Von Ingo Senft-Werner und Susanne Kupke, dpa