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Kommentar: Die Politik muss endlich mutig zentralisieren

Wer sich die Ergebnisse der Recherche von mehreren deutschen Tageszeitungen zusammen mit Datenjournalisten zum Thema Mindestmengen bei komplexen und teils hochriskanten Operationen anschaut, kann die Probleme des Gesundheitssystems wie durch ein Brennglas erkennen. Da liefern sich kleine und mittelgroße Krankenhäuser im Großraum Koblenz einen Verdrängungswettbewerb um Eingriffe an Bauchspeicheldrüse und Speiseröhre, obwohl diese Operationen im Interesse der Patienten einen Unterbau erfordern, den diese Kliniken nicht finanzieren können. Anstatt bei diesen überaus sensiblen Eingriffen zu kooperieren und Operationen an einigen Standorten zu zentralisieren, rüsten sich einzelne Häuser mit neuen Chefärzten auf, um im Feld der Großen mitzumischen.

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Christian Kunst zu Mindestmengen und Krankenhausreformen Ähnliches geschieht seit Jahren auch bei anderen Eingriffen – bestes Beispiel: Herz-OPs. Ob im Westerwald – Stichwort: ViaSalus – oder in Koblenz und der Eifel liefern sich die Kliniken einen Wettstreit um Patienten, Geld und Prestige. Es spricht Bände, dass sich bis heute niemand traut, ...