Klimawandel: Mehr heiße Tage und weniger Frost als vor 100 Jahren
Elf Tage mehr mit Temperaturen von über 25 Grad als noch vor gut 100 Jahren: Der Klimawandel hat nach einer Auswertung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz bereits zu spürbaren Veränderungen mit Folgen für Pflanzen, Tiere und Menschen im heutigen Nordrhein-Westfalen geführt. Der Frühling starte früher, der Herbst ende später und der Winter sei kürzer als einst.
Die mittlere Jahrestemperatur ist im Zeitraum 1990 bis 2019 im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 1881 bis 1910 um 1,5 auf 9,9 Grad Celsius gestiegen, wie das Landesamt am Mittwoch mitteilte. Die Zahl der Sommertage mit Werten von über 25 Grad nahm der jüngsten Auswertung zufolge um elf Tage zu. Darunter sind die Hitzetage mit Höchsttemperaturen von über 30 Grad, deren Zahl um vier Tage zunahm.
Der Beginn der Apfelblüte habe sich seit 1951 von Anfang Mai auf Mitte April verschoben. Der Zeitraum im Jahr, in dem Pflanzen wachsen und sich ausbreiten, sei heute etwa zwei Wochen länger als vor 70 Jahren. Als weiteres Anzeichen für den Klimawandel nannte das Landesamt die steigende Waldbrandgefahr. Die Zahl der Tage mit hoher oder sehr hoher Waldbrandgefahr habe sich in 30 Jahren verdoppelt.
Zugleich gebe es im heutigen Nordrhein-Westfalen durchschnittlich zwölf Frosttage weniger als noch vor gut 100 Jahren. Die Zahl der Schneetage sei auf dem Kahlen Asten in 60 Jahren um ein Viertel gesunken. Vögel, die kühlere Gegenden bevorzugen wie Tannenhäher oder Wintergoldhähnchen, gebe es etwas weniger. Dagegen nehme der Bestand von Vogelarten zu, die warme Gegenden bevorzugen. Dazu zählt etwa der Grünspecht.
