Die wunderbare Welt der Apps (12): Mit dem Iphone lässt es sich leichter reisen

Das iPad und stärker noch das iPhone haben die Reisegewohnheiten vieler Menschen stark verändert. Das betrifft nicht nur die ständige Verfügbarkeit des eigenen E-Mail-Postfachs unterwegs und die Fähigkeit, Nachrichten aus der Heimat jederzeit etwa in Form unserer digitalen Zeitung nachzulesen. Rund ums Reisen ist durch die Digitalisierung eine neue Welt der großen und kleinen mobilen Helferlein entstanden.

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Navigationsgeräte beispielsweise, für die man vor einigen Jahren noch Hunderte von Euro bezahlen musste, finden inzwischen im iPhone Platz und kosten in der einfachen Ausführung für Telekom-Nutzer kein extra Geld mehr. Die gleichnamigen Apps von Navigon und TomTom leiten nach der Installation mindestens ebenso gut durch den Verkehr wie die speziell dafür ausgelegten Geräte – und können je nach Umfang der dazugekauften Funktionen sogar noch mehr. Aktuelle Verkehrsinformationen über Staus werden live in die Routenführung eingebaut. Und Fragen nach dem nächstgelegenen Geldautomaten oder der nächsten Erdgastankstelle lassen sich ebenfalls beantworten.

Verspätungen in Echtzeit

Auf Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln helfen entsprechende Apps ebenso: Die Deutsche Bahn hat mit ihrem DB Navigator eine Anwendung entwickelt, die die schnellsten Bahnverbindungen heraussucht und in Echtzeit sogar Verspätungen darstellt. Die App DB Tickets ermöglicht darüber hinaus den Kauf eines digitalen Fahrscheins. Dieses Handyticket wird als maschinenlesbarer Code gespeichert und kann vom Schaffner im Zug mit seinem Lesegerät überprüft werden.

Auch bei lokalen öffentlichen Verkehrsmitteln spielt eine besondere App seine Überlegenheit aus: Die Anwendung Fahrplan stellt die Routen der Busse und Bahnen interaktiv zusammen, ebenfalls im Verbreitungsgebiet unserer Zeitung. Die Ortungsfunktion des iPhones hilft dabei, die jeweils nächstgelegene Busstation zu finden, und von hier zu einem beliebigen Ziel zu gelangen, ist dank dem angezeigten Fahrplan ein Leichtes.

Diese Möglichkeiten der interaktiven Zusammenstellung rütteln inzwischen eine ganze Branche durch: Das Taxigewerbe hadert bundesweit mit einer Anwendung namens myTaxi, die den Taxizentralen in den Großstädten Deutschlands Konkurrenz macht. Hierüber kann jeder Nutzer sein Taxi an den alten Zentralen vorbei buchen – inklusive Vorschau des Taxis und seines Fahrers, seines Namens, bisheriger Bewertungen durch andere Mitfahrer und der aktuellen Entfernung des Taxis zum Abholpunkt. In Rheinland-Pfalz ist die App noch nicht bei vielen Taxifahrern etabliert, aber in Städten wie Mainz, Frankfurt, Kaiserslautern und Köln sowie in vielen Großstädten Deutschlands findet man darüber immer mehr Taxis. Die alten Taxizentralen haben inzwischen eine eigene App namens Taxi Deutschland gestartet, mit der immerhin eine Internetbestellung bei der nächstgelegenen Taxizentrale möglich wird.

Mitfahrgelegenheiten vermittelt

Alternativ zum Taxi bieten sich dank besonderer Apps Mitfahrgelegenheiten bei anderen Autofahrern an. Einen Versuch wert ist Flinc: Die App vermittelt zwischen Autofahrern und Beifahrern. Als Autofahrer hinterlegt man eine geplante Reiseroute, als Mitfahrer die gewünschte Mitfahrgelegenheit. Das intelligente System nennt dann geeignete gemeinsame Fahrtmöglichkeiten und hilft dabei, Privatautos besser auszulasten. In der Praxis beteiligen sich Mitfahrer dann an den Fahrtkosten.

Eine weitere hilfreiche Anwendung fürs Reisen ist die von Apple ab Werk bereitgestellte App Karten: Sie zeigt inzwischen nicht nur eine Landkarte der direkten Umgebung, und das auch dargestellt als Satellitenbild, neuerdings lassen sich darüber aktuelle Verkehrsinformationen einblenden. Auf rot dargestellten Straßen herrscht Stau, auf gelben verlangsamter Verkehr, und gelb dargestellte Straßen sind frei.

Eine Vielzahl von Apps hilft letztlich auch dem Touristen, vor Ort die Sehenswürdigkeiten zu erkennen. Empfehlenswert sind hierfür die Zusammenstellungen von Lonely Planet, die für zahlreiche Großstädte in aller Welt Wissenswertes, Sehenswertes und Nützliches aufbereiten. In der fremden Stadt findet sich darüber hinaus über eine App namens AroundMe („Um mich herum”) die wesentliche Infrastruktur des angegebenen Ortes. Von der nächsten Apotheke über die nächstgelegenen Kaufhäuser, Kinos, Restaurants bis zu den Wetteraussichten sind über diese App die wichtigsten Infos auffindbar.

Von unserem Digitalchef 
Marcus Schwarze