Heidesheim

Am Anfang war eine Villa Rustica

Heidesheim wird etwa 1250 alt. Und in den Obstwiesen, gut zu sehen von der A 60, steht unscheinbar die „Georgskapelle“ – dort liegen vermutlich die eigentlichen Ursprünge des Ortes. Die Geschichte reicht ein weiteres Jahrtausend zurück.

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Heidesheim – Heidesheim wird etwa 1250 alt. Und in den Obstwiesen, gut zu sehen von der A 60, steht unscheinbar die „Georgskapelle“ – dort liegen vermutlich die eigentlichen Ursprünge des Ortes. Die Geschichte reicht ein weiteres Jahrtausend zurück.

Entsprechende Beweis lieferte die Eichenverschalung eines Brunnenbodens, die bei Ausgrabungen in den 1990er Jahren entdeckt wurde. Vermutlich um das Jahr 40 nach Christus errichteten romanisierte Kelten an dieser Stelle, an der eine Straßen des „Imperium Romanum“ verlief, einen Hof. Eine so genannte „Villa Rustica“. Die Ur-Heidesheimer waren plötzlich da und eine wechselvolle Geschichte begann.

Seit 1984 kümmert sich ein Förderverein um die Kapelle, die ihren Namen offensichtlich dem Weihetag an einem 23. April verdankt, an dem die Kirche den Heiligen Georg verehrt. Errichtet um 1200. Doch schon im 8. Jahrhundert stand hier ein kleineres Gotteshaus, das um 960 ausgebaut wurde.

Ältester Sakralbau Rheinhessens

Bereits im zweiten Jahrhundert wurde die „Villa Rustika“ von einem größeren Nachfolgebau ersetzt. Nach der Zeit der Völkerwanderung nach 400 herrschte zwei Jahrhunderte Ruhe. Bis die Franken die Vorzüge der Nähe zum Rhein für sich entdeckten. Mehr als 100 Bestattungen in über 30 Gräbern konnten nachgewiesen werden.

Die Südwand des mittlerweile restaurierten Gebäudes gilt als eines der am besten erhaltenen ursprünglich nicht sakralen, privaten Mauerwerke nördlich der Alpen und vermutlich als der älteste noch vorhandene Sakralbau Rheinhessens. gsg