Rochester

Glückliche Ehe ist gut fürs Herz

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Wer sein Herz an einen Menschen verschenkt hat, bei dem kann dies die Genesung nach einem Eingriff am Herzen fördern. Denn wer glücklich verheiratet ist, hat nach einer Bypassoperation deutlich höhere Langzeit-Überlebenschancen. Das gilt grundsätzlich für beide Geschlechter, insbesondere aber für Frauen, haben US-Psychologen beobachtet.

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Rochester – Wer sein Herz an einen Menschen verschenkt hat, bei dem kann dies die Genesung nach einem Eingriff am Herzen fördern. Denn wer glücklich verheiratet ist, hat nach einer Bypassoperation deutlich höhere Langzeit-Überlebenschancen. Das gilt grundsätzlich für beide Geschlechter, insbesondere aber für Frauen, haben US-Psychologen beobachtet.

Männern kommt schon allein die Tatsache zugute, verheiratet zu sein. Und je glücklicher die Ehe, desto mehr steigen ihre Überlebenschancen. Frauen indes profitieren ausschließlich von einer harmonischen Beziehung, berichten die Forscher.

Der Effekt einer glücklichen Partnerschaft hat demnach mindestens ebenso gewichtigen Einfluss auf das Überleben nach einer solchen Herzoperation wie klassischere Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht oder Bluthochdruck. „Ehefrauen müssen zufrieden mit ihrer Beziehung sein, um einen Gewinn für die Gesundheit zu erlangen“, erläutert Harry Reis von der Universität in Rochester. Frühere Studien haben nahegelegt, dass eine Heirat für Frauen weniger wohltuend ist. Doch diese Studie liefert ein differenzierteres Bild, da der Grad der Zufriedenheit einbezogen wird.

„Eine gute Ehe geht unter die Haut, egal, ob man männlich oder weiblich ist“, sagt Reis. Gemeinsam mit seiner Kollegin Kathleen King hatte Reis die Genesung von 225 Frauen und Männern untersucht, die zwischen 1987 und 1990 einen sogenannten Koronararterien-Bypass erhalten hatten. Bei dieser Operation wird ein verengtes Herzkranzgefäß überbrückt. Ein Jahr nach dem Eingriff befragten die Forscher verheiratete Teilnehmer, wie glücklich sie in ihrer Beziehung sind. Außerdem berücksichtigten sie bekannte Risikofaktoren für Herzkreislauferkrankungen, darunter Geschlecht, Alter, Bildungsstand, Depressionen oder Tabakkonsum.

Das Ergebnis: Insgesamt hatten Verheiratete mehr als doppelt so hohe Chancen, 15 Jahre nach der Operation noch am Leben zu sein. Am stärksten war der Effekt bei zufriedenstellenden Beziehungen. Zum Zeitpunkt der Untersuchung lebten noch 83 Prozent der Frauen aus glücklichen Ehen. Bei denjenigen, die unglücklich in ihrer Beziehung waren, waren es dagegen nur 27 Prozent. Die Überlebensrate bei zufriedenen Männern lag ebenfalls bei 83 Prozent. Doch auch von den weniger glücklich Verheirateten überlebten mit 60 Prozent immer noch deutlich mehr als in der Vergleichsgruppe der unverheirateten Männer – hier waren es nur 36 Prozent. wsa