Washington

Wahlsieger Obama: Das Beste kommt noch

Ein freudiges Zwinkern: Nach 5 Uhr am Morgen stand es endlich fest: Obama bleibt Präsident der USA.
Ein freudiges Zwinkern: Nach 5 Uhr am Morgen stand es endlich fest: Obama bleibt Präsident der USA. Foto: DPA

Die Amerikaner haben Barack Obama eine zweite Chance gegeben. Der wiedergewählte US-Präsident will die nächsten vier Jahre im Weißen Haus für einen neuen Aufbruch nutzen. „Das Beste kommt noch“, rief Obama Tausenden Anhängern bei der Wahlfeier in seiner Heimatstadt Chicago zu.

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Am Ende fiel das Ergebnis überraschend klar aus. Obama sicherte sich mindestens 303 von 538 Wahlmännerstimmen und damit einen komfortablen Vorsprung. Vor dem Weißen Haus fielen sich Menschen in die Arme, schwenkten US-Flaggen und Plakate. Auch am New Yorker Times Square brach Jubel aus.

Ein freudiges Zwinkern: Nach 5 Uhr am Morgen stand es endlich fest: Obama bleibt Präsident der USA.

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Obama strahlt wie ein Honigkuchenpferd.

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Die Lippen fest zusammengekniffen: Herausforderer Mitt Romney winkt seinen Anhängern eher geknickt zu.

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Freundentaumel auf der Bühne in Chicago: Barack und Michelle Obama lassen sich mit Vizepräsident Joe Biden und Gattin feiern.

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Auf der Bühne in Boston stehen sie dagegen steif da: Mitt Romney mit Gattin Ann und der republikanische Kandidat auf die Vize-Präsidentschaft Paul Ryan mit Frau Janna.

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Familie Obama betritt gemeinsam beschwingt die Bühne in Chicago.

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Versteinerte Mienen dagegen in Boston. Janna Ryan, Gattin des Bewerbers um die Vize-Präsidentschaft, scheint den Tränen nahe.

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Zufrieden grinst Barack Obama in die Menge seiner Anhänger.

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Gequält lächelt Mitt Romney am Rednerpult.

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Beeindruckt vom Jubel senkt Barack Obama den Kopf ...

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... Mitt Romney ist wohl eher niedergeschlagen.

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Der Präsident schickt ein schwungvolles Danke in die Menge.

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Mitt Romneys Körpersprache: Ein „Tja, das war wohl nichts.“

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Es waren vor allem die Stimmen von Frauen, von Einwanderern aus Lateinamerika sowie Schwarzen, die den ersten Afroamerikaner im Weißen Haus zur zweiten und letzten Amtszeit trugen. Obama beschwor die Einheit der USA: „Wir sind die Vereinigten Staaten von Amerika. Wir leben in dem großartigsten Land der Welt“, rief der Präsident den Millionen vor den Bildschirmen zu. „Egal, woran du glaubst, wo du herkommst, ob du weiß oder schwarz bist, Latino oder Indianer, schwul oder hetero: Du kannst es hier schaffen.“ Seinem Widersacher Mitt Romney gratulierte Obama zu einem harten Wahlkampf: „Wir haben erbittert gekämpft, aber nur, weil wir dieses Land so sehr lieben und weil wir so sehr um seine Zukunft besorgt sind.“ Obama versprach, sich mit den Parteiführern von Republikanern und Demokraten zusammenzusetzen, um Steuersenkungen, Schuldenbegrenzung und das Einwanderungsgesetz voranzubringen.

Romney räumte seine Niederlage zögerlich, aber gefasst ein. Erst mehr als eineinhalb Stunden nach der Entscheidung trat der Hoffnungsträger der Republikaner in Boston vor seine enttäuschten Anhänger und gratulierte Obama zur Wiederwahl. Die Wahl sei vorbei, „aber unsere Prinzipien haben weiter Bestand“, sagte Romney.

Sein Versprechen, es besser als in der ersten Amtszeit zu machen, ist für Obama eine echte Herausforderung: Denn auch in seiner zweiten Amtszeit wird er darum kämpfen müssen, Gesetzesvorhaben durch den Kongress zu bringen. Gewählt wurden auch alle 435 Mitglieder des Repräsentantenhauses und 33 von 100 Senatoren. Laut bisheriger Ergebnisse kontrollieren die Republikaner weiter das Repräsentantenhaus. Die Demokraten halten ihre Mehrheit im Senat. „Ich bete für den Erfolg des Präsidenten bei der Führung unserer Nation“, sagte Romney. Auf Obama warten enorme finanzielle Probleme. Sollten sich Republikaner und Demokraten nicht bis Jahresende auf einen Sparkompromiss einigen, treten 2013 automatisch Steuererhöhungen sowie Ausgabenkürzungen in Milliardenhöhe in Kraft.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gratulierte Obama und lud ihn zu einem Besuch ein. Sie freut sich auf die Fortsetzung der engen und freundschaftlichen Zusammenarbeit. Als gemeinsame Aufgaben hob sie besonders die Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise, das Engagement in Afghanistan und die Herausforderung durch das iranische Nuklearprogramm hervor.