Koblenz/Berlin

Vita Bernd Lucke: Nach 33 Jahren Abschied von der CDU

Wie heftig ein Wahlkampf sein kann, hat Bernd Lucke Ende August erlebt: Bei einem Auftritt wurde er plötzlich von Vermummten attackiert. Die Angreifer waren vermutlich dem linksextremen Lager zuzuordnen.

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Lucke blieb unverletzt. Doch seither setzt er auch auf das Thema innere Sicherheit: Es könne nicht sein, dass der Staat autonome Gruppen dulde, obwohl sie wiederholt durch Straftaten auffielen. 33 Jahre lang war Bernd Lucke Mitglied der CDU, doch im Dezember 2011 verließ er die Partei, weil er Angela Merkels Kurs in Sachen Euro nicht mittragen wollte.

Es sei „eine ganz fatale Politik, auf die sich die CDU dort eingelassen hat“, sagt der 51- Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung. Im Januar 2013 trat er dann für die Freien Wähler bei der Landtagswahl in Niedersachsen an. Nach magerem Abschneiden und offenkundiger Uneinigkeit beteiligte sich Lucke an der Gründung der „Alternative für Deutschland“.

Der Hamburger Wirtschaftsprofessor ist einer von drei gewählten Sprechern und das bekannteste Gesicht der Partei. In Umfragen liegt die AfD zwischen 3 und 4 Prozent. Demoskopen trauen der Partei dennoch den Einzug in den Bundestag zu. Lucke sagt: „Ich rechne damit, dass wir satt über 5 Prozent kommen – möglicherweise nah an den zweistelligen Bereich.“

Bestärkt fühlen kann er sich durch die Kommunikationsagentur Osicom, die 7 Prozent für die AfD vorhersagt. Kleiner Schönheitsfehler: Osicom-Gründer Wolfgang Osinski ist selbst in der AfD.