RZ-KOMMENTAR: Wandel durch Annäherung

<a href="http://www.rhein-zeitung.de/suche_cosearch,%2B%22Frank+Herrmann%22_cosort,modDesc_dateFrom,1376863200000_dateRange,default_dateTo,1408399200000.html" target="_blank">Korrespondent Frank Herrmann schreibt &gt;&gt; Berichte, Analysen, Reportagen und Kommentare für die Rhein-Zeitung</a>
 

Unser USA-Korrespontent Frank Herrmann zu den Protesten in der arabischen Welt.

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Nun drängen Besserwisser nach vorn, die von einer bitteren Quittung für die US-Unterstützung des Arabischen Frühlings sprechen. Der Ansatz ist falsch, die Argumente sind kurzsichtig. Angeführt von Obama, dem Inbegriff des Realpolitikers, lernen die Amerikaner gerade, wie sie umgehen mit arabischen Regierungen, die demokratisch gewählt sind und zugleich auf Interessenkonflikte mit den USA zusteuern. Das Einzige, was in diesem Fall hilft, ist Geduld, über Jahre hinweg. Wer mit ägyptischen Islamisten sachlich und auf Augenhöhe redet, wahrt zumindest die Chance, sie beeinflussen zu können. Wer sie zu gefährlichen Fanatikern stempelt, treibt sie in die antiwestliche Ecke. Irgendwann kann auch Ägypten eine zweite Türkei werden, ein Land mit religiös gefärbter, gleichwohl moderater Regierung. Das beste Konzept hat man einst im Europa des Kalten Krieges probiert. Es hieß Wandel durch Annäherung.

E-Mail: frank.herrmann@rhein-zeitung.net