Russlands Militäreinsatz in Syrien

In Syrien herrscht seit rund fünf Jahren Bürgerkrieg. Jahrelang verhinderte Russland mit seiner Vetomacht im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) eine Verurteilung von Assad. Dann beteiligte sich Moskau an diplomatischen Friedensbemühungen. Schließlich griff es auch militärisch in den Konflikt ein.

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September 2015: Assads Verbündeter Russland beginnt Luftangriffe in Syrien. Neben Bombern und Kampfjets werden Hubschrauber und Marschflugkörper von Kriegsschiffen eingesetzt. Ein Großteil der Angriffe richtet sich, wie Kritiker immer wieder herausstellen, gegen Rebellen, die mit den Dschihadisten des IS verfeindet sind.

Oktober 2015: Das syrische Regime beginnt mit russischer Luftunterstützung eine Bodenoffensive gegen Rebellengruppen. Assads Einheiten erzielen in mehreren Provinzen Geländegewinne.

November 2015: In Wien einigen sich die Teilnehmer einer Syrien-Konferenz, darunter Russland, auf einen Friedensfahrplan. Er sieht auch eine Übergangsregierung vor.

November 2015: Die Türkei schießt ein russisches Kriegsflugzeug im Grenzgebiet zu Syrien ab. Der Pilot stirbt. Manche fürchten eine Eskalation des Konfliktes zwischen dem Nato-Mitglied Türkei und Moskau. Als Vergeltung erlässt Präsident Wladimir Putin Wirtschaftssanktionen gegen die Türkei.

Februar 2016: Die angesehene syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte macht Russland für Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser verantwortlich. Dabei sollen rund 50 Menschen getötet worden sein. Syriens Botschafter in Moskau hatte zuvor erklärt, US-Kampfflugzeuge hätten eine Klinik zerstört.

März 2016: Mit russischer Luftunterstützung erobert Assads Armee die antike Oasenstadt Palmyra vom IS zurück. Wladimir Putin befiehlt militärische Veränderungen, die Rede ist von einem Teilabzug. Nach Ansicht von Beobachtern nimmt die Zahl russischer Waffen und Soldaten zunächst aber kaum ab.

Mai 2016: Mit dem Konzert eines Symphonieorchesters aus St. Petersburg im Amphitheater von Palmyra zeigt Syriens enger Partner Russland demonstrativ seine starke Rolle im Bürgerkrieg.