Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz zeigt schnelle Flitzer und pfiffige Ideen

Zwei Mitarbeiter der Firma Festo justieren auf dem Messegelände in Hannover die Finger einer künstlichen Hand: Das Unternehmen profitiert stark vom Wachstum in China, dem diesjährigen Partnerland der weltgrößten Industrieschau.
Zwei Mitarbeiter der Firma Festo justieren auf dem Messegelände in Hannover die Finger einer künstlichen Hand: Das Unternehmen profitiert stark vom Wachstum in China, dem diesjährigen Partnerland der weltgrößten Industrieschau. Foto: dpa

Forschung und Technologie aus Rheinland-Pfalz – unter diesem Motto präsentiert sich das Land auf der Hannover Messe 2012. Rund 60 Mittelständler sind dabei, deutlich mehr als in den Vorjahren – darunter sind auch „hidden champions“, deren Name den meisten nichts sagt, die aber in ihrer Branche ganz vorn mitmischen.

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Zudem zeigen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen auf der 140 Quadratmeter großen rheinland-pfälzischen Gemeinschaftsbeteiligung in Halle 2, Stand C 48, pfiffige Ideen und innovative Lösungen. Beim Forum Forschung und Technologie in Halle 2 werden auch Partner verschiedener Netzwerke und Cluster aus Rheinland-Pfalz die Ergebnisse ihre Zusammenarbeit vorstellen. Zu den Beiträgen aus unterschiedlichen technischen Bereichen zählen:

Projekt Aeros: Das öffentlich geförderte Forschungsprojekt verfolgt das Ziel, alle Verkehrszeichen aus Bildfolgen des Straßenraums herauszufiltern. Das soll auch bei ungünstigen Licht- und Witterungsverhältnissen gelingen. Nützlich ist dies für Firmen, die im Auftrag der öffentlichen Hand den Straßenraum katalogisieren – schneller und genauer, als es manuell möglich wäre.

Luftbilder: Am Institut i3mainz wurde ein kostengünstiges unbemanntes Flugobjekt in Form eines Oktokopters gebaut. Mit einer einfachen Digitalkamera ausgerüstet, kann das hubschrauberähnliche Gerät Objekte aus der Luft fotografieren. Wo genau der Flug langgehen soll, kann auch der Laie mithilfe von GoogleEarth und einer speziellen Software planen, die das i3mainz entwickelt hat.

Roboter als Helfer: Am Umweltcampus Birkenfeld ist ein Roboter-Assistenzsystem entstanden, das sich über Gesten steuern lässt. Es soll körperlich eingeschränkte Menschen unterstützen. Die Gesten werden mithilfe von Kameras analysiert und dann in Roboterbewegungen umgesetzt.

Materialanalyse: Ein Spektrometer ermöglicht vielfältige Analysen von Materialien. An der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wurde daran gearbeitet, ein sogenanntes Mössbauer-Spektrometer zu verkleinern. Während der Standardaufbau so groß wie ein Schrank ist, wurden bei „Mimos II“ Gewicht, Volumen und Energieverbrauch massiv reduziert: Das Spektrometer hat etwa die Größe einer Getränkedose, ist 500 Gramm leicht und hat einen Energieverbrauch von lediglich ein bis zwei Watt.

Rennwagen: Carbonyte CN11 nennt sich der Wagen des Kaiserslautern Racing Teams, in der Saison 2010/11 ging er in Varano de Melegari (Italien) und Hockenheim im Rahmen der Formula Student an den Start. Mit einem 82 PS starken Motorrad-Motor und einem Gesamtgewicht von nur 270 Kilogramm beschleunigt er von 0 auf 100 km/h in weniger als vier Sekunden. Der Verbrenner ist aber bald Geschichte: In der kommenden Saison rollt ein elektrisch angetriebener Rennwagen auf die Piste.

Cluster: Der Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff ist erstmals mit einem eigenen Standkonzept in Halle 6 vertreten. Hintergrund ist die starke Expansion des Netzwerks, das die Landkreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwald umfasst. Neben dem Cluster präsentieren sich hier vier Unternehmen: die Bendorfer Erso E. Reisdörfer GmbH & Co. KG, Spezialist für Gummiformteile, der Maschinenbauer Eisenmenger mit Sitz in Ransbach-Baumbach, der Verschleißschutz-Experte Tekowe aus Bonefeld (Kreis Neuwied) sowie das Ingenieurbüro PLE Nagel.